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Großstadtsymposion

Unter dem Prophetenwort "Bemüht euch um das Wohl der Stadt" fand das Großstadtsymposion der Kirche von Wien statt. Bei der Auftaktveranstaltung im Wiener Rathaus rief Bürgermeister Michael Häupl zum Dialog der Religionen auf. Kardinal Godfried Danneels von Brüssel erinnerte daran, dass die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten lebe und das Christentum ursprünglich eine "städtische" Religion gewesen sei. Beim Symposion im Kardinal-König-Haus Lainz hielt der Erfurter Bischof Joachim Wanke einen beachteten Vortrag: Authentischer Glaube sei auch heute gefragt, Christen müssten Gott nicht beweisen, aber anderen helfen, ihn zu erahnen. "Kerngeschäft der Kirche" sei es, so Wanke, den Menschen jeder Zeit und jeder Generation den Gotteshorizont zu erschließen, so wie es Jesus getan habe. Beim Abschlussgottesdienst im Stephansdom rief Kardinal Christoph Schönborn zur Verkündigung des Evangeliums, zur Besinnung auf das Wort Gottes in der Bibel sowie das Vertrauen auf das Gebet auf.

Als Zusammenfassung des Symposions wurden bei der Eucharistiefeier im Stephansdom "Lainzer Markierungen" präsentiert. Unter anderem heißt es dort, die multikonfessionelle Situation Wiens sei eine Tatsache, die "aus ihrer Natur heraus die Notwendigkeit eines interreligiösen Dialogs" erfordere. In Wien gebe es diesbezüglich eine "historische Chance", die es zu nützen gelte (Referate im Internet: www.grossstadtsymposion.at) KAP

Thomas Immoos

Und dann / wenn du Glück hast / merkst du eines Tages: / Ich komme endlich dort an / wo ich immer war / seit Anfang aller Dinge.

Diese Zeilen aus seinem jüngsten Gedichtband (Blätter im Weltenwind, Paulusverlag, Freiburg/CH 2001) haben sich für Thomas Immoos erfüllt. 1938, mit 20 Jahren, trat der gebürtige Schwyzer bei den Betlehem-Missionaren Immensee/CH ein. Nach dem Theologie- und Sinologiestudium wurde er nach Japan geschickt, wo er bis vor wenigen Monaten lebte. Als Professor für deutsche Literatur in Japan und Asienkorrespondent mehrerer Zeitungen, als christlicher Mentor des Dialogs mit fernöstlichen Religionen war er Bahnbrecher und Brückenbauer; auch die furche zählte ihn zu ihren Autoren.

Auch als Schriftsteller (u. a.: "Die Sonne leuchtet um Mitternacht. Archetypen in der Literatur", Walter Verlag, 1986) und Lyriker war Immoos bekannt. Nur schweren Herzen kehrte der 83-jährige in diesem Jahr aus Japan ins Stammhaus der Betlehem-Missionare in die Schweiz zurück. Dort erlag er vom 19. auf den 20. Oktober einem Herzinfarkt. ofri

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