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Aleksij II.: 75 Jahre

Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, ist am Sonntag in Moskau von Patriarch Aleksij II. empfangen worden. Aleksij II. habe gegenüber Kasper mit Nachdruck auf jüngste Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Moskauer Patriarchat und dem Heiligen Stuhl hingewiesen. Zu Beginn der Begegnung übermittelte der Kurienkardinal dem Patriarchen, der am 23. Februar sein 75. Lebensjahr vollendete, Geburtstagswünsche von Papst Johannes Paul II. Es handelte sich um das erste hochrangige Treffen zwischen beiden Seiten seit Jahren. Kasper war in Moskau, um in Gesprächen mit der russisch-orthodoxen Kirchenleitung die Spannungen im bilateralen Verhältnis abzumildern. Dabei wurde zur Klärung von Streitfragen eine gemeinsame Kommission des Moskauer Patriarchats und des Vatikans ins Leben gerufen. Kardinal Kasper erkärte bei einem Vortrag in Moskau, die katholische Kirche wolle in Russland keinerlei "Proselytismus" betreiben: "Da wir die orthodoxe Kirche als echte Kirche und ihre Sakramente als authentisch betrachten, verbietet sich eine gezielte Politik oder Strategie der Evangelisierung unter orthodoxen Christen." In den Beziehungen zwischen den beiden Kirchen gebe es "viele Hindernisse und Vorurteile, aber mit gutem Willen und mit der Hilfe Gottes können wir sie überwinden", fügte Kasper hinzu. KAP

Neues zu Kaiser Karl

In der Diskussion um die Seligsprechung Kaiser Karls I. sollten die Tausenden Seiten der Dokumente des akribisch durchgeführten Seligsprechungsprozesses mehr Beachtung finden, forderte der Organisator eines Wiener Wissenschaftler-Symposions über den letzten Habsburgermonarchen, der Historiker und Pfarrer Jan Mikrut. Freilich seien gute Italienischkenntnisse - die hier zu Lande leider nur die wenigsten hätten - die Bedingung. De facto würden von den Medien "immer nur die gleichen Vorwürfe wiederholt"; niemand mache sich die Mühe zum Aktenstudium. Die Kirchenhistorikerin Elisabeth Kovacs zeigte beim Wiener Symposium auf Grund neu erschlossenen Quellenmaterials bisher völlig unbeachtete Aspekte in der Verbindung des Kaisers zu Papst Benedikt XV. auf. Beide wollten durch innere Neuordnung der Habsburger-Monarchie und ihre Umformung zu einer Donauföderation der bolschewistischen Revolution von 1917 ein katholisches Mitteleuropa-Konzept entgegenstellen. KAP

Kasernen-Moschee

Der erste islamische Gebetsraum des Bundesheeres wurde in der Wiener Maria-Theresien-Kaserne eröffnet. Die feierliche Übergabe des Gebetszimmers fand nach der Angelobung von Rekruten in der Kaserne statt, bei der erstmals seit 90 Jahren neben einem katholischen und einem evangelischen Geistlichen auch ein Imam das Wort ergriff. Der Gebetsraum ist im Wesentlichen für Rekruten gedacht, von denen momentan 60 in der Maria-Theresien-Kaserne islamischen Glaubens sind. APA

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