Werbung
Werbung
Werbung

Konflikt, evangelisch "Die Vertreter der Plattform gegen Superintendentin Gertraud Knoll, auch wenn es sich um evangelische Christen handelt, haben offenkundig von sich aus die Rechtsordnung der Evangelischen Kirche abgelehnt." Dies erklärten der evangelische Bischof Herwig Sturm und Oberkirchenrat Michael Bünker in einer gemeinsamen Stellungnahme. Die FPÖ-nahe Plattform, die nach eigenen Angaben 3.325 Unterschriften für den Rücktritt der burgenländischen Superintendentin gesammelt hat, will nach den Worten ihres Sprechers Klaus Fischl so lange weiterarbeiten, bis die Rücktrittsforderung erfüllt ist. Damit habe sie, so Sturm und Bünker, das Angebot der evangelischen Kirchenleitung mißachtet, Prozesse der Konfliktbewältigung unter Einbeziehung aller Beteiligten durchzuführen. Mittlerweile haben auch Wiener evangelische Universitätstheologen sowie Religionslehrer Solidaritätserklärungen für Gertraud Knoll abgegeben. Auch der württembergische Landesbischof Eberhardt Renz hat der burgenländischen Superintendentin seine Unterstützung bekundet. epdÖ * Reuebitten, katholisch Die Vergebungsbitte von Papst Johannes Paul II. hat in einzelnen Diözesen des deutschen Sprachraumes Widerhall gefunden. So erregte das "Mea culpa" des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode starkes mediales Aufsehen, weil Bode auch für eine von Geboten und Verboten geprägte Sexualmoral, für den Mißbrauch Jugendlicher durch Geistliche und für das Versagen der Kirche gegenüber Frauen um Vergebung gebeten hatte. In Österreich nahm der Grazer Bischof Johann Weber die Papstworte zum Anlaß, um in einem Osterbrief Vertreter von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, aber auch der "Kirchen und Völker" aufzufordern, durch ein Bekenntnis zu ihren Fehlern zu stehen und das Gedächtnis daran durch Reue zu reinigen. Der Linzer Oberhirte Maximilian Aichern thematisierte bei der Chrisammesse im Linzer Dom die Schuld der Vergangenheit und bat um Vergebung für alles, "was in unserem Land Menschen wegen ihres Glaubens und ihrer Einstellung angetan wurde". Vor allem bedauere die Kirche, so Aichern, die Verfolgungen der "jüdischen Brüder und Schwestern". Innsbrucks Bischof Alois Kothgasser sprach sich in der "Tiroler Tageszeitung" für eine "Aussöhnung mit den Protestanten" aus. Während sein Vorgänger, Bischof Stecher, schon wichtige Schritte in Hinblick der katholischen Schuld in bezug auf den Antisemitismus unternommen habe, gebe es in bezug auf die Protestantenvertreibungen in Tirol noch viel aufzuarbeiten. Kothgasser erinnerte an die Vertreibung von 1.000 Protestanten aus Osttirol 1684 sowie an die Ausweisungen, die 1837 im Zillertal im großen Stil stattfanden. KAP, red

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung