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Erklärende Bischöfe

Österreichs Bischöfe waren in Mariazell zur Sommertagung. Vorsitzender Kardinal Christoph Schönborn berichtete darüber: In einer Erklärung bekräftigen die Bischöfe, dass die am 29. Juni geplanten "Frauenpriesterweihen" als "vorgetäuschte Weihehandlungen ungültig sind".

Zum Thema Europa forderten die Bischöfe, dass die EU den rechtlichen Status der Kirchen und Religionsgemeinschaften in den einzelnen Mitgliedsstaaten respektiert. Im Zeichen der "Brückenfunktion" Österreichs im Herzen Europas sollder Mitteleuropäische Katholikentag 2003/2004 stehen. Der Katholikentag werde von derzeit acht Bischofskonferenzen - Bosnien, Kroatien, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Österreich - getragen. Auch die Laienorganisationen und Orden seien in die Trägerschaft einbezogen. Start ist am 31. Mai/1. Juni 2003. Dazu wird es erstmals ein gemeinsames Hirtenwort der beteiligten Bischofskonferenzen geben.

Kardinal Schönborn ging auch auf den Mangel an geistlichen Berufen in Österreich ein, der eine ernste Anfrage an Gesellschaft und Kirche darstelle. Medienberichte über einen historischen Tiefstand bei den Priesterweihen relativierte Schönborn mit Verweisen auf Reformationszeit und Spätjosephinismus, als es in Wien jahrelang keine Priesterweihen gab.

Der Kardinal berichtete, dass sich die Bischofskonferenz besonders mit dem Thema Ehe und Familie auseinandergesetzt hat. Die Bischöfe seien sich bewusst, dass die Rahmenbedingungen dramatisch verändert sind: Die Zahl der Trauungen nehme ab. Die Bischöfe wollen ein österreichweit verbindliches Grundprogramm für die "unmittelbare" Ehevorbereitung erstellen lassen. KAP

Wunderbar vermehrt

5,95 Millionen Katholiken gab es nach Angaben kirchlichen Statistiker 2001 in Österreich. Das waren etwa 80.000 mehr als im Jahr 2000. Kardinal Schönborn präsentierte die Zahlen bei der Pressekonferenz nach dem jüngsten Bischofstreffen. Die neue Katholikenzahl ist kaum erklärlich: rund 59.000 Taufen und 3.400 Wiedereintritte gab es im vergangenen Jahr, knapp 34.000 verließen die Kirche. Das bedeutet, dass dieser Katholikenzuwachs 28.000 Seelen beträgt, wobei dabei noch gar nicht die Todesfälle (nach furche-Recherchen mindestens 50.000) eingerechnet sind. Insgesamt müssten 2001 danach mehr als 100.000 Katholiken zugewandert sein, was mit der Realität keinesfalls übereinstimmt. ofri

Minorit[ät]en

Das Grazer Kulturzentrum bei den Minoriten feierte: Neue Ausstellungsräume wurden eröffnet und das Heft 2/2002 der Zeitschrift kunst und kirche ist erschienen. Zwar gibt es diese Zeitschrift schon lange, aber erstmals wurde sie in Graz konzipiert. Johannes Rauchenberger, Chef des Kulturzentrums, und Alois Kölbl führen die Redaktion und machen damit Graz definitiv zur österreichischen Hauptstadt des Diskurses zwischen Kunst und Religion.

Vor dem Fest wurde diskutiert. Die Sieben auf dem Podium - darunter Kunstbischof Kapellari und Dekan Larcher - waren sich einig, dass die Emanzipation der Kunst von der Religion nicht rückgängig zu machen ist. Was aber dann? Richard Kriesche schien vom Ort inspiriert und sprach von Minoritäten: Kunst und Kirche erreichen nur mehr Minderheiten, obwohl ihr Gestaltungsanspruch auf die ganze Gesellschaft gerichtet ist. Könnten sie sich darin finden, dass sie sich allen Versuchen widersetzen, die Welt hinzunehmen, wie sie ist? Peter Pawlowsky

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