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Befragung für Bischof

Der katholische Erzbischof von Kigali, Thaddée Ntihinyurwa, ist als Zeuge vor ein ruandisches Volksgericht geladen worden, das die Verbrechen des Völkermords von 1994 untersucht. Wie die bbc berichtet, soll der Erzbischof über die 1994 in seiner Diözese verübten Massaker in dem Dorf Nyamasheke Auskunft geben. Augenzeugen hätten ihn dem Gericht als aussagekräftigen Zeugen genannt. Beobachter erwarten, dass die Befragung des Erzbischofs vor einem der seit Jahresbeginn eingerichteten Volksgerichte in Ruanda die Debatte über die Rolle der Kirche während des Völkermords neu entfachen wird. Die derzeitigen Machthaber in Kigali stehen zum größten Teil der katholischen Kirche ablehnend gegenüber. Hochrangigen Kirchenvertretern werden systematisch enge Verbindungen mit den Drahtziehern der generalstabsmäßig durchgeplanten Massaker von 1994 vorgeworfen. Der Vatikan hat zur Kenntnis genommen, dass einzelne Kirchenleute an Verbrechen beteiligt waren, lehnt eine pauschale Verurteilung aber ab. KAP

Friede für Togo

Die Konfliktparteien des westafrikanischen Krisenstaates Togo haben sich in Rom auf ein Ende der Gewalt in ihrem Land verständigt. Bei einem Gespräch auf Vermittlung der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio einigten sich Präsident Faure Essozimna Gnassingbe und Oppositionsführer Gilchrist Olympio auf eine Rückführung der Flüchtlinge. Außerdem ist die Freilassung von Gefangenen beschlossen worden, die im Zuge der umstritten Wahlen im April festgenommen worden sind. Sant'Egidio hat in der Vergangenheit wiederholt mit Erfolg in afrikanischen Konflikten vermittelt. So wurden 1992 am Sitz der Gemeinschaft im römischen Stadtteil Trastevere die entscheidenden Verhandlungen zur Beendigung des Bürgerkriegs in Mozambique geführt. KAP

Ikone für Kasan

Patriarch Aleksij II. hat die Kopie der Kasanskaja-Ikone, die ihm Papst Johannes Paul II. im vergangenen Jahr zurückgestellt hatte, nach Kasan überbracht. Tausende Gläubige nahmen an der Zeremonie in der Kathedrale von Kasan 800 Kilometer östlich von Moskau teil. Nach Angaben des Patriarchen ist die von Kurienkardinal Walter Kasper 2004 überbrachte Ikone nicht das Original, sondern eine jahrhundertealte Kopie. Das Original gilt weiterhin als verschollen. Die Übergabe der während der Revolution von 1905 verschwundenen Kopie durch Kasper war als Schritt der Versöhnung zwischen römisch-katholischer und russisch-orthodoxer Kirche bewertet worden. KAP

Ethik für alle

Eine "Ethik-Bildung für alle" fordert der Tübinger katholische Moraltheologe Dietmar Mieth. Lange Zeit habe es eine Binnendiskussion zwischen großen gesellschaftlichen Kräften wie etwa Kirchen, Parteien und Forschungszentren gegeben, sagte Mieth in einem Interview. Angesichts einer fortschreitenden Pluralisierung der Gesellschaft reiche das einfach nicht mehr. Es brauche dringend einen "Ethik-Transfer in die Gesellschaft". KAP

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