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Geoghans Haft-Tod

Der ehemalige Bostoner Priester John Geoghan, der im Jänner 2002 wegen Kindesmissbrauch zu 10 Jahren Haft verurteilt worden war, ist am Samstag von einem Mithäftling getötet worden. Der Fall Geoghan, dem sexueller Missbrauch in mehr als 130 Fällen vorgeworfen wurde, hatte einen Riesenskandal in der Erzdiözese Boston ausgelöst und im Dezember 2002 zum Rücktritt von Kardinal Bernard Law als Erzbischof geführt.

Die Erzdiözese Boston hat kürzlich angeboten, die Entschädigungsleistungen an Opfer sexuellen Missbrauchs durch den Klerus nochmals auf 65 Millionen US-Dollar zu erhöhen, um eine Beilegung der Missbrauchsklagen gegen weitere 140 Priester zu erlangen. Die Kläger kritisieren das Angebot jedoch als zu gering. APA

Landaus Asyl-Kritik

Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau kritisierte, dass das Innenministerium sich nicht an ein OGH-Urteil von vergangenem März hält und nach wie vor Asylwerber aus bestimmten Ländern prinzipiell von der Bundesbetreuung ausschließt. Außerdem müsse man Konsequenzen aus der jüngsten "Eskalation" im Flüchtlingslager Traiskirchen ziehen. Man bräuchte kleinere Betreuungseinheiten und psychologische Betreuung. Derzeit sei nicht einmal die Grundversorgung gesichert. KAP

Gottlose Verfassung?

Die beiden evangelischen Oberkirchenräte Michael Bünker und Robert Kauer erklärten Donnerstag, dass die evangelische Kirche einen Gottesbezug in der österreichischen Verfassung ablehne. Man wehre sich gegen eine Vereinnahmung durch den Staat, die Gott zu "einem austauschbaren Vokabel für jede Suche nach Sinn" macht. Nationalratspräsident Andreas Kohl (VP) hatte im Jänner vorgeschlagen, eine Verfassungspräambel mit Gottesbezug einzuführen. Kauer, früher selbst ÖVP-Politiker, gab zu bedenken, dass es in einer pluralistischen Gesellschaft kein "allen zumutbares religiöses Erbe" gäbe. red, APA

Milingos Comeback

Der afrikanische Erzbischof Emmanuel Milingo, der im Sommer 2001 durch sein Nahverhältnis zur Mun-Sekte und der Teilnahme an einer Massenhochzeit für Aufregung gesorgt hatte, hat seine öffentliche Tätigkeit wieder aufgenommen. Milingo, der ursprünglich Erzbischof von Lusaka, der Hauptstadt von Zambia, gewesen war, feiert nun regelmäßig die Messe in der Pfarrkirche von Zagarolo (Latium) und hält dort auch wöchentlich sein Heilungsgebet in Form eines Wortgottesdienstes ab. KAP, red

Ratzinger aus Sydney?

Der Erzbischof von Sydney, George Pell, wird von australischen Medien als Nachfolger Kardinal Joseph Ratzingers im Amt des Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation gehandelt. Seit Wochen wird spekuliert, Papst Johannes Paul II. werde bis spätestens Ende Oktober Pell, der als konservativ gilt, zum Kardinal ernennen. red, KAP

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