Österreichischer Religionsunterricht

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In dieser Woche wurden die neuen Pädagogischen Hochschulen eröffnet. Darunter auch die Kirchliche Pädagogische Hochschule in Wien, ein einmaliges Kooperationsprojekt zweier Diözesen der römisch-katholischen Kirche (Wien und St. Pölten) und der altkatholischen, orthodoxen, orientalisch-orthodoxen und evangelischen Kirchen. Die Kirchen gestalten die Aus-, Fort- und Weiterbildung ihrer Religionslehrenden unter Berücksichtigung des jeweiligen konfessionellen Profils gemeinsam.

Dieses innovative Projekt verdankt sich dem guten ökumenischen Klima und vertrauensvollen Miteinander der Kirchen hierzulande. Es verdankt sich auch den vielfältigen Kooperationen im Religionsunterricht in der Schule und spiegelt wieder, wie weit gerade durch den Religionsunterricht ein verständnisvolles Miteinander von Kirchen und Religionsgesellschaften erreicht werden kann.

All das ruht auf dem österreichischen Religionsunterrichtsrecht. Es ermöglicht einen Unterricht, der ebenso zur eigenen Identitätsbildung beiträgt wie zur Verständigung mit anderen.

Nicht selten blickt man mit Neid auf die Situation bei uns, vor allem was den islamischen Religionsunterricht betrifft. Er wird als ein hervorragendes Mittel der Integration von Muslimen gesehen. Gleichzeitig veranlasst er den Islam in Österreich über die Islamische Glaubensgemeinschaft wie die übrigen gesetzliche anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften auch zur Selbstexplikation im öffentlichen Raum. Das sind auch gesellschaftspolitisch eminent wertvolle Aufgaben, die - falls es Schwierigkeiten bei der Umsetzung geben sollte - die Unterstützung der politisch Verantwortlichen verdienen und nicht aus populistischen Gründen für Zwecke des Stimmenfangs kurzsichtig in Frage gestellt werden sollen.

Der Autor ist Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B.

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