ordenstag 2017 - © Kathrin Bruder

Ordenstag 2017: Sich von Aufbrüchen neu bewegen lassen

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Beim Österreichischen Ordenstag, der Ende November in der Konzilsgedächtniskirche Wien-Lainz stattfand, kamen Hunderte Ordensfrauen und Ordensmänner zusammen und ließen sich von aktuellen Impulsen über Neubeginn und Solidarität inspirieren.

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Beim Österreichischen Ordenstag, der Ende November in der Konzilsgedächtniskirche Wien-Lainz stattfand, kamen Hunderte Ordensfrauen und Ordensmänner zusammen und ließen sich von aktuellen Impulsen über Neubeginn und Solidarität inspirieren.

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Ein kleines Dorf in Thüringen. 170 Einwohner. Ein -nicht nur durch die Dürrezeit der DDR -verfallenes Zisterzienserkloster. Und Ulrike Köhler, eine Frau, die zu DDR-Zeiten in diesen Flecken Volkenroda zog, nach der Wende arbeitslos wurde -und die dann, gemeinsam mit ihrem Mann und Gleichgesinnten, die alten Gemäuer zu neuem Leben erweckte sowie eine protestantische, heute ökumenische Klostergemeinschaft aus Ehepaaren und Unverheirateten mitbegründete, die ursprünglich bei der Jesus-Bruderschaft im hessischen Gnadenthal angedockt war: Ulrike Köhler beeindruckt durch ihr Wort, aber vor allem durch ihre Taten, die das Kloster Volkenroda weit über Thüringen hinaus bekannt gemacht hat - mit einer Jugendbildungsstätte oder einem Tagungszentrum. Und der imposante Christus-Pavillon von der Expo 2000 in Hannover, der in Volkenroda wiederaufgebaut wurde. Mit ihm und der ältesten Zisterzienserkirche Deutschlands spannt dieser geistliche Ort eine Brücke über Jahrhunderte hinweg.

Ulrike Köhler war eine der Impulsgeberinnen beim Österreichischen Ordenstag, zu dem Ende November wieder hunderte Ordensfrauen und -männer in der Konzilsgedächtniskirche Wien-Lainz versammelt waren. "Aufbruch bewegt" - das diesjährige Motto war in den Schilderungen von Ulrike Köhler mit den Händen zu greifen -auch, was die Steine auf dem Weg betrifft. Denn Köhler schilderte auch Krisen -der Gemeinschaft, der Finanzen -die das KlosterVolkenroda im letzten Vierteljahrhundert begleitet haben, hinter der Fassade krachte es mitunter ganz ordentlich.

Ordensgemeinschaften im Wandel

Beatrix Mayrhofer, Vorsitzende der Frauenorden Österreichs, ist von Ulrike Köhlers Zeugnis begeistert. Im FURCHE-Gespräch hebt sie das "unglaubliche Beispiel" der evangelischen Klosterleiterin hervor, aus Ruinen heraus eine neue Bewegung zu mobilisieren. Köhler und ihr Mann seien "ein Lebensbeispiel dafür, wie es wieder einen neuen Anfang gibt, auch wenn nur Ruinen da sind".

Auch Abt emeritus Christian Haidinger, der Vorsitzende der Männerorden, gewinnt in dieser Hinsicht dem Motto "Aufbruch bewegt" viel ab. Er weiß natürlich, dass Ordenschristen den Blick auf das, "was den Bach hinuntergeht", richten könnten -die Schließung von Einrichtungen, die Überalterung der Gemeinschaften: Aber Abt Christian weist darauf hin, dass es etwa in seiner Ordensgemeinschaft, den Benediktinern, durch die Jahrhunderte hindurch Abbruch und Aufbruch gegeben hat -man müsse nur schauen, wie viele ehemalige Benediktiner-Abteien landauf landab zu finden seien.

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