Program mit Namen AGAPE

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Gestern wurde in Porto Alegre die 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) eröffnet. 347 Kirchen aller Traditionen aus aller Welt sind vertreten. Die Versammlung steht unter dem Thema: "In deiner Gnade, Gott, verwandle die Welt". Das zielt in erster Linie auf die Ökonomie. Im Grundlagenpapier sprechen die Kirchen von einer "Champagnerglas-Ökonomie". Denn wie ein solches Champagnerglas sieht die Grafik aus, wenn die ungerechte Verteilung der Reichtümer der Welt sichtbar gemacht wird. 20 Prozent der Weltbevölkerung verfügen über 83 Prozent dieses Reichtums, die nächsten 20 Prozent immerhin noch über knappe 10 Prozent. Fast zwei Drittel der Weltbevölkerung (60 Prozent) hingegen bleiben gerade einmal 6 Prozent des Reichtums. Ein Wirtschaftssystem, das ein solches Weltbild produziert, ist aus geistlichen und theologischen Gründen unerträglich. Deutlich ist die Diagnose des Generalsekretärs des ÖRK: "Wir leben in einem Zeitalter, in dem Macht zerstörerisch ausgeübt und die Menschenwürde mit Füßen getreten wird. Wirtschaftliche und kulturelle Globalisierung, neue Formen der Militarisierung und Unterdrückung sowie die Zerstörung unserer Umwelt sind selten so offen zu Tage getreten. Die vorherrschenden internationalen wirtschaftlichen und politischen Modelle haben versagt bei der Beseitigung von Ungerechtigkeit und Diskriminierung."

Was aber ist von den Kirchen zu erwarten? Vorgeschlagen wird ein Programm, das den Namen AGAPE trägt. Das ist die Abkürzung von: Alternative Globalization Adressing Peoples and Earth. Dieses Programm soll die Kirchen befähigen, selbst zu Gemeinschaften des Wandels zu werden, also ihre Stimmen zu erheben für die Unterdrückten und durch ihre Diakonie glaubwürdige Zeichen zu setzen, dass eine Alternative möglich ist.

Der Autor ist Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B.

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