Pfarre Diskussion  - © Dario Santangelo   -  Von links: Markus Himmelbauer, Hildegard Wustmans, Otto Friedrich

Streitgespräch: Kirche für Engagierte und für Beitragszahler

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Auch wenn es in Österreich nach wie vor die Volkskirche gibt, stehen kirchliche Strukturen wie die Pfarren vor großen Veränderungen - und vor allem vor der Frage: Wie wird sich Kirche am Ort künftig gestalten?

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Auch wenn es in Österreich nach wie vor die Volkskirche gibt, stehen kirchliche Strukturen wie die Pfarren vor großen Veränderungen - und vor allem vor der Frage: Wie wird sich Kirche am Ort künftig gestalten?

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Theoretikerin und Praktiker: Die FURCHE traf in Linz die Pastoraltheologin Hildegard Wustmans und den Pfarrassistenten von Wolfsegg am Hausruck, Markus Himmelbauer, zum Gespräch über Gegenwart und Perspektiven für die Pfarrgemeinde.

DIE FURCHE: Soeben ist das Buch von Thomas Frings erschienen, einem deutschen Priester, der sein Pfarreramt aufgegeben hat. Ist die herkömmliche Pfarre, wie der Buchtitel insinuiert, tatsächlich "Aus, Amen, am Ende"?

Hildegard Wustmans: Hinter diesem Titel steht ein Frage- und kein Rufzeichen. Das Buch ist die Perspektive eines Priesters, der 30 Jahre eine Pfarre geleitet hat. Frings hat seinen Austritt aus dem Pfarreramt unter anderem damit begründet, dass die Sakramente bedeutungslos geworden sind. Er und sein Team investieren viel in die Begleitung von Firmlingen oder von Paaren: Dann sind diese gefirmt, verheiratet, getauft - und man sieht sie nicht mehr. Das hat damit zu tun, dass sich das Verhältnis des Einzelnen zur Religion verändert hat. Von daher antworte ich auf die Frage, ob die Pfarre am Ende ist: Weil es die Pfarre nicht gibt, kann man die Frage auch nicht so einfach beantworten. Es geht darum zu schauen, wie sich Pfarre in einem urbanen Kontext gestaltet, wie in einer ländlichen Struktur.

DIE FURCHE: Wie stellt sich das für einen Pfarrassistenten am Land dar?

Markus Himmelbauer: Pfarre als Anknüpfungspunkt, als Ort der Gegenwart Gottes hat auf jeden Fall Zukunft, denn die Leute wollen das am Ort erleben. Als Organisationseinheit wird man sich das überlegen müssen, wie es passt. Die Gesellschaft wird differenzierter und muss auch schauen, ob man diese Differenzierung in eine traditionelle Hülle stecken kann - wir können darüber sprechen, ob die verschiedenen Sozialmilieus einen anderen Zugang brauchen.

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