Thích Nhất Hạnh: Frei wie eine Wolke geworden
Er begründete den Engagierten Buddhismus, war Zen-Meister, Friedensaktivist und Dichter. Und war einer der bedeutendsten spirituellen Lehrer der Gegenwart. Zum Tod Thích Nhất Hạnhs.
Er begründete den Engagierten Buddhismus, war Zen-Meister, Friedensaktivist und Dichter. Und war einer der bedeutendsten spirituellen Lehrer der Gegenwart. Zum Tod Thích Nhất Hạnhs.
Gate gate parasamgate, „gegangen, gegangen, an das Ufer der befreienden Weisheit gegangen“ heißt es im Herzsutra. Thích Nhất Hạnh, Zen-Meister, Friedensaktivist, Dichter und Begründer des Engagierten Buddhismus, ist am 22. Jänner 2022 im Alter von 95 Jahren in Vietnam in seinem Heimatkloster Tu Hieu gestorben, „frei wie eine Wolke geworden“, wie man sagt. Mit Thích Nhất Hạnh ist einer der bedeutendsten spirituellen Lehrer der Gegenwart gegangen, einer, der die Herzen vieler Tausender weltweit berührt hat, ein globaler Lehrer.
Das Kloster Tu Hieu liegt in den pinienbewachsenen Hügeln außerhalb der alten Kaiserstadt Hué. Hier ist Thích Nhất Hạnh, den viele „Thay“ nennen, 1942 als Zwölfjähriger auf eigenen Wunsch eingetreten. Die japanische Besatzung, der Krieg gegen die französische Kolonialmacht, die Teilung Vietnams in den kommunistischen Norden und den pro-westlichen Süden (1954), die Unterdrückung des Buddhismus durch das konservativ-katholische Diem-Regime im Süden und der Untergrund-Krieg des Vietkong waren einschneidende Erfahrungen. Der junge Thay wurde rasch zu einem Protagonisten der buddhistischen Erneuerung. Doch sowohl das buddhistische Establishment als auch der südvietnamesische Staat sahen seine Integration von Achtsamkeitspraxis und sozialem Engagement kritisch - etwa als er 1960 „Youth for Social Services“ zur Unterstützung der vom Bürgerkrieg betroffenen Landbevölkerung gründete.
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