Tischlermeister in Unruhe

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Furche-Weihnachtshilfsaktion für Franz Grandits' Entwicklungshilfeprojekte in Burkina Faso.

Weihnachtsmarkt am Wiener Spittelberg: Eine Gruppe Afrikaner steht zusammen, rege Gespräche und jeder und jede ein Punschhaferl in der Hand - und mittendrin: Franz Grandits, ein keckes Hütlein am Kopf und neben sich die Botschafterin von Burkina Faso in Österreich, Béatrice Damiba. Exzellenz hat dem burgenländischen Tischlermeister in Ruhe vor einem halben Jahr erst einen Orden für besondere Verdienste um das westafrikanische Land verliehen. "Ein sehr guter Mann", bestätigt Damiba auch gegenüber den Umstehenden am Spittelberg die Bedeutung von Grandits für ihr Land. Ausgeschenkt wird der Punsch an diesem Abend und an diesem Standl von Willi Resetarits - auch bekannt als "Ostbahn Kurti" - und Grünen Chefin-Stellvertreterin Eva Glawischnig. Beide, so wie dieFurche und die zahlreichen Punschtrinker Unterstützer von Grandits privater Entwicklungspartnerschaft "Hilfe Direkt".

"Was mich antreibt ..."

1996 kam Grandits mit dem bereits verstorbenen Eisenstädter Bischof Stefan Laszlo nach Burkina Faso. Schon nach den ersten Tagen vor Ort wusste er, dass er helfen muss. "Meine Eltern haben mich im christlichen Geist und mit sozialer Verantwortung erzogen", sagt Grandits, "was mich treibt, ist letztlich der Glaube, dass mich in jedem afrikanischen Gesicht Christus selbst ansieht."

Da Bildung der einzige Ausweg aus dem Teufelskreis der Armut ist, begann Franz Grandits 1996 mit dem Bau einer Haushaltsschule in Djibo, im Norden von Burkina Faso. Viele weitere Hilfsreisen und Projekte folgten - bis zum heutigen Tag wurden 900.000 Euro investiert, zum Vergleich: Diese Summe entspricht dem Doppelten des Exportvolumens von Burkina Faso im Jahr 2003.

"Hilfe Direkt" ist vornehmlich im Projektgeschäft in infrastrukturell schwachen Gebieten Burkina Fasos tätig und tritt als Bauherr auf. Lokale Unternehmen werden für die Durchführung des Baus engagiert und laufend kontrolliert. Bezahlt wird erst nach mangelfreier Errichtung eines Teilabschnitts. Nach Errichtung werden grundsätzlich die Projekte in die Eigenverwaltung zur Führung übergeben. Bevorzugt wird an die katholische Kirche übergeben, da diese frei von Korruption ist, über nötiges Führungswissen und Ressourcen verfügt, einen guten Kontakt zur staatlichen Lokalverwaltung hat, im ganzen Land vertreten und hoch angesehen ist.

Obwohl die Projekte von der katholischen Kirche geführt werden, garantiert "Hilfe Direkt", dass davon die ganze lokale Bevölkerung profitiert. Unterschiede hinsichtlich Konfession, Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit dürfen nicht gemacht werden und werden auch nicht gemacht.

Neben dem Projektgeschäft übernehmen auch einzelne Spender die Verantwortung für ein Patenkind und begleiten es während der ganzen schulischen Laufbahn. In diesem Schuljahr werden 95 Patenschaften aufrechterhalten. Die Kommunikation zwischen Patenkind und Paten ist "Hilfe Direkt" dabei sehr wichtig.

Als "Hexen" gebrandmarkt

Besonderes Augenmerk legt Grandits auf die Ausgestoßenen unter den Burkinabé: Mädchen, die von zuhause ausreißen, weil sie nicht in die arrangierte Hochzeit einwilligen wollen; Frauen, die schuldig an Unglücksfällen sein sollen und als "Hexen" gebrandmarkt werden; und Kinder von Aids-kranken Müttern, die als Gefahr angesehen und ausgestoßen werden - und letztlich als Straßenkinder ihr Dasein fristen müssen. "Sie sehen", sagt Franz Grandits, "das Leid ist groß, viel ist noch zu tun. Ich darf Sie bitten, meine Mitarbeiter und mich bei unserer Arbeit zu unterstützen!"

Kontakt:

Franz Grandits

7552 Stinatz, Hauptstraße 214

Tel.: 03358/2449, Fax: 03358/2069

E-Mail: hilfedirekt@hilfedirekt.at

Homepage: www.hilfedirekt.at

Spendenkonto: Raika Stinatz

BLZ 33027, Kto.-Nr. 2.305.100

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