Umstrittener Vorstoß

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Sollen Ärzte als Suizidhelfer fungieren dürfen? Gian Domenico Borasios Vorschlag sorgte auch bei der ersten, öffentlichen Sitzung der Bioethikkommission für Kontroversen. Nach Ansicht des Strafrechtlers Alois Birklbauer solle man auch in Österreich "das rigorose Verbot" von assistiertem Suizid aufweichen. Kritisch zeigte sich indes der Palliativmediziner Herbert Watzke: "Es gibt in Österreich keine Rechtsunsicherheit unter Ärzten. Es gibt nur viele Ärzte, die nicht wissen, was rechtlich alles möglich ist." Eine "bewusste Themenverfehlung" ortete zudem die Juristin Stephanie Merckens: "Eigentlich sollten wir uns mit Übertherapie oder mangelnder Palliativversorgung beschäftigen, wie Borasio selbst sagt, aber stattdessen wird jetzt diese Suizidhilfe-Debatte hochgezogen".

Viel Stoff also für jene neue Arbeitsgruppe der Bioethikkommission, die sich mit den Aspekten des "Lebensendes" befassen soll. Die Gruppe unter der Leitung des Wiener Internisten Andreas Valentin wird dabei in einer "gewissen leger verzahnten Parallelität" mit der parlamentarischen Enquete-Kommission zusammenarbeiten, erklärte die Vorsitzende der Bioethikkommission, Christiane Druml. Beginnen wird man mit einer Statuserhebung, wo und unter welchen Umständen in Österreich gestorben wird. Zur ersten Sitzung der Parlaments-Enquete am 7. November ist man eingeladen, erste eigene Empfehlungen soll es gegen Jahresende geben.

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