Der_Autor_und_Rabbiner_Elazar_Benyoëtz_in_Hannover - © wikimedia/Inge Paul     -   Elazar Benyoëtz

Wenn Gott spricht: Höre laut zu

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ESSAY: Keine Religion ohne Sprache. Aber nicht jedes Wort trifft auch das Herz. Reflexionen zu einem altem Thema mit Elazar Benyoëtz, Jude, und Christian Lehnert, Christ.

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ESSAY: Keine Religion ohne Sprache. Aber nicht jedes Wort trifft auch das Herz. Reflexionen zu einem altem Thema mit Elazar Benyoëtz, Jude, und Christian Lehnert, Christ.

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Sprache macht die Schöpfung zur Welt, den Schöpfer zu Gott, / für diese Welt verantwortlich. Nur wenige Zeitgenossen sind der Poesie fähig, wie sie aus diesen Worten spricht. Der 1937 als Paul Koppel in Wiener Neustadt geborene Autor der Zeilen ist längst unter seinem hebräischen Namen Elazar Benyoëtz ein Stern am literarischen Himmel - ein israelischer Dichter, der vornehmlich auf Deutsch schreibt, und dessen Thema auch die Sprache ist.

Sprache, die sich auch und gerade um das Unnennbare müht. Wenn der Religiöse oder ein religiös Suchender auf die ersehnte oder gesuchte Wirklichkeit trifft, dann reicht die Sprache ja oft nicht aus. Das Wort Gott kommt ihm beispielsweise, wenn überhaupt, nur schwer über die Lippen - zu viel Missverständliches oder auch Missbrauchtes könnte sich dahinter verbergen. Und doch gilt es, das Andere zur Sprache zu bringen.

Sprache - Schauplatz des Unsichtbaren, so lässt es Benyoëtz uns in seinem Band "Scheinhellig“ wissen - und diese vier unscheinbaren Wörter vom Dichter zusammengereimt, bringen erst auf die Spur, der zu folgen ist. Was man nicht sehen kann, davon kann man reden. Und worüber man nicht sprechen kann, darüber kann man singen (wie sehr gehört das Singen von alters in die liturgischen Vollzüge der Menschen!). Oder man kann bei den Dichtern in die Schule gehen, ein poetisches Wort, eine Verdichtung eben, entdecken

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