Wie Gewalt überwinden?

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Bereits zum achten Mal wurde unlängst der Predigtpreis des Verlages für die Deutsche Wirtschaft vergeben. Ausgezeichnet wurden bislang u.a. Hanns Dieter Hüsch, Bischof Joachim Wanke, Walter Jens, Schwester Isa Vermehren, der Dichter-Pfarrer Kurt Marti, Eberhard Jüngel, Bischöfin Margot Käßmann und andere. Dieses Jahr ging der Preis der ökumenisch besetzten Jury an den Theologen Fernando Enns.

Fernando Enns stammt aus Brasilien. Er lebt und arbeitet heute in Hamburg und gilt als einer der Initiatoren der "Dekade zur Überwindung von Gewalt" des Ökumenischen Rates der Kirchen. Er war Hauptredner bei der Eröffnung der Dekade in Österreich im Jahr 2001 (vgl. Tipp, Seite 7). Sein Engagement zur Überwindung von Gewalt kommt auch aus seiner kirchlichen Heimat, Fernando Enns ist nämlich Mennonit. Diese Freikirche, die nach dem Holländer Menno Simons benannt ist, gehört zu den historischen Friedenskirchen. In Österreich bilden die Mennoniten eine religiöse Bekenntnisgemeinschaft mit derzeit sechs Gemeinden.

Fernando Enns hielt seine preisgekrönte Predigt am "Tag der Ökumene" in Hamburg über das Evangelium Matthäus 18,15-22. Sie stand unter dem Thema: "Von der Kraft der Vergebung, der Möglichkeit der Versöhnung und der Verheißung, Gewalt zu überwinden." Was können Kirchen zur Überwindung von Gewalt beitragen? Wie können sie dies gemeinsam tun und so die Wirkung ihres Einsatzes verstärken? Auch wenn es keine Rezepte zur Versöhnung und zur Wiederherstellung zerbrochener Beziehungen gibt, bleibt es doch eine Zusage und Verheißung an die Ökumene: Im Eins-Werden durch das Gebet liegt die ungeheure Kraft der Vergebung, die uns Möglichkeiten zur Versöhnung schenkt und Gewalt überwinden hilft, weil Gott uns allen seine Gegenwart zugesagt hat.

Der Autor ist Oberkirchenrat der evangelischen Kirche A.B.

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