Wieder im Herzen Europas

Werbung
Werbung
Werbung

Nach zehn Jahren EU-Mitgliedschaft sprechen die oberösterreichischen Wirtschaftszahlen eine eindeutige Sprache: mehr Wettbewerb, mehr Betriebe, mehr Arbeitsplätze, mehr Wachstum und mehr Exporte.

Seit zehn Jahren ist das Bundesland Oberösterreich ein Teil der Friedensgemeinschaft Europa. Die Friedenssicherung ist der wichtigste Nutzen, den das gemeinsame Europa jedem einzelnen Unionsbürger bringt. Konflikte werden auf dem Verhandlungstisch und nicht auf den Schlachtfeldern ausgetragen - was wohl den größten zivilisatorischen Quantensprung in der Geschichte des Kontinents bedeutet.

Mit dem Beitritt der Länder Mittel- und Osteuropas zur Europäischen Union im Mai 2004 ist die Nachkriegsordnung endgültig Geschichte geworden. Oberösterreich fungiert damit aufgrund seiner geografischen Lage wieder als wichtige Drehscheibe im Herzen des Kontinents.

Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union hat sich zum Wettbewerbs- und Innovationsmotor für Oberösterreich entwickelt, die Wirtschaft des Landes hat vom Binnenmarkt außerordentlich profitiert. Mit der Erweiterung der EU und dem so entstandenen größeren einheitlichen Wirtschaftsraum sind die Chancen für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich stark gestiegen. Natürlich bedeutet der größere europäische Markt auch neue Herausforderungen. Eine Reihe von Zahlen zeigt aber, dass der zusätzliche Wettbewerb dem Land volkswirtschaftlich gut getan hat:

Export-Bundesland Nr. 1

Durch erfolgreiche Betriebsansiedlungspolitik konnten seit 1995 von der oberösterreichischen Technologie- und Marketinggesellschaft über 350 Unternehmen mit 13.000 Arbeitsplätzen bei Erweiterungen und Ansiedlungen serviciert werden. Rund ein Drittel, 110 Betriebe mit 3300 Mitarbeitern, entfallen davon auf ausländische Unternehmen, die in Oberösterreich investieren.

Die wirtschaftliche Dynamik lässt sich auch an der Zahl der neuen Betriebe ablesen: Insgesamt 71.013 Mitglieder zählte die Wirtschaftskammer Oberösterreich Ende 2004. Ein Anstieg der Unternehmerzahl in den vergangenen zehn Jahren um rund 40 Prozent. Seit dem EU-Beitritt verzeichnete Oberösterreich ein durchschnittliches Wachstum von 2,6 Prozent. Dieser Durchschnittswert aus den Jahren 1995 bis 2003 ist deshalb bemerkenswert, weil darin auch die konjunkturell sehr schwachen Jahre 2001 und 2002, in denen es, international bedingt, auch in Oberösterreich praktisch Null-Wachstum gegeben hat, enthalten sind. Beim durchschnittlichen Wirtschaftswachstum wurde Oberösterreich bundesweit damit nur vom Burgenland übertroffen, das als Ziel-1-Gebiet naturgemäß besonders von Europa profitiert hat.

Oberösterreich hat seine Position als Export-Bundesland Nr. 1 weiter gefestigt: 26,3 Prozent Anteil aller Exporte Österreichs kommen aus Oberösterreich. Insgesamt konnte das Exportvolumen seit 1995 um 92 Prozent gesteigert werden. Damit werden mehr als 200.000 Arbeitsplätze - rund jeder zweite - durch innovative Produkte und Dienstleistungen in Oberösterreich gesichert. Gerade im Bereich der Öko- und Umwelttechnologien eröffnen sich für Oberösterreich neue Perspektiven durch die EU-Erweiterung.

47.000 neue Arbeitsplätze

Über 47.000 neue Arbeitsplätze wurden in Oberösterreich seit 1995 geschaffen, während Wien 28.000 Jobs verlor. Damit war der Arbeitsplatzzuwachs in Oberösterreich mit einem Plus von 9 Prozent doppelt so hoch wie der Österreich-Durchschnitt von 4,2 Prozent. Mit Hilfe von EU-Geldern konnte Oberösterreich in den letzten zehn Jahren u. a. ein flächendeckendes Technologienetzwerk mit Forschungszentren und 20 Technologiezentren mit 530 Unternehmen und 3000 Beschäftigten aufbauen.

Oberösterreichs Interessen in Brüssel werden in vielerlei Weise vertreten: Zum einen durch intensive Mitarbeit im Ausschuss der Regionen, durch die Einrichtung eines eigenen oberösterreichischen Verbindungsbüros in Brüssel, aber vor allem durch direktes Lobbying über Kontakte mit den zuständigen Kommissaren und führenden Beamten.

Die EU-Mitgliedschaft hat sich jedoch nicht allein auf die Wirtschaft positiv ausgewirkt, auch die Jugend nutzt die neuen Möglichkeiten des geeinten Europa in Form von Austauschprogrammen und Auslandsaufenthalten. Auf kultureller Ebene wurden von Oberösterreich mit den Nachbarländern viele Initiativen erfolgreich gestartet, die die gemeinsamen europäischen Wurzeln deutlich machen.

Mit der EU-Erweiterung rückte Oberösterreich vom Rand in die Mitte Europas - unter der Prämisse: Herausforderungen annehmen, Chancen nützen und Risiken minimieren.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung