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Der Titel weckt Assoziationen: "Woran glaubt, wer glaubt?" ist eine Sammlung von 16 Gesprächen über den Glauben, geführt von der Journalistin Michaela Schlögl geführt: 15 Katholiken, 14 Männer, 12 kirchliche Amtsträger - so die eigenwillige Auswahl der Gesprächspartner.

Der Zsolnay-Verlag wollte dem Bestseller "Woran glaubt, wer nicht glaubt?", dem 1998 erschienenen Dialog des Mailänder Kardinals Carlo M. Martini mit dem agnostischen Schriftsteller Umberto Eco, etwas Adäquates folgen lassen. Dieses Anliegen erreicht "Woran glaubt, wer glaubt?" nicht. Wer aber den Vergleich mit dem Original beiseite läßt und sich an der selektiven Auswahl nicht stößt, kann gerade durch die Kombination und die Zusammenschau der Glaubenszeugnisse angesprochen werden: Wo sind etwa so unterschiedliche Zeugen wie der Feldkircher Opus-Dei-Bischof Klaus Küng, St. Pöltens Kirchenoberer Kurt Krenn oder der steirische Hirte Johann Weber traut, wenn auch bloß zwischen zwei Buchdeckeln, vereint? Auch Namen wie Gertraud Knoll oder der krenn-kritische Abt Joachim Angerer bürgen für Polarität.

Daß Künstler wie der Schauspieler Michael Heltau, der Karikaturist/Architekt Gustav Peichl oder der Dirigent Franz Welser-Möst mit von der Partie sind, wirkt ebenfalls nicht schlüssig. Aber auch hier gilt: In der Kombination liegt eine unbekümmerte Würze, die einigen Leser gefallen wird.

Woran glaubt, wer glaubt? 16 Gespräche über Gott und die Welt. Von Michaela Schlögl. Paul Zsolnay Verlag, Wien 1999. 188 Seiten, geb., öS 197,-/e 14,40

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