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"YouBeOn": Junge religiöse Menschen sehen sich als Minderheit

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Die Art, wie junge Menschen ihre Religion leben, ist für sie geprägt von Diversität und verschwimmenden Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt. Zugleich sehen sich religiöse Jugendliche in einer Minderheitensituation. Das zeigt das Forschungsprojekt „YouBeOn“.

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Die Art, wie junge Menschen ihre Religion leben, ist für sie geprägt von Diversität und verschwimmenden Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt. Zugleich sehen sich religiöse Jugendliche in einer Minderheitensituation. Das zeigt das Forschungsprojekt „YouBeOn“.

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Die Innere Stadt in Wien und Dushanbe in Tadschikistan haben eine Gemeinsamkeit; ebenso wie das Cricketfeld in der Wiener Markomannestraße und der Instagram-Account der „Zeit im Bild“. Es sind Orte in der realen und der digitalen Welt, verbunden durch das Bindeglied der Religion – oder besser: die Art, wie junge gläubige Menschen, ausgehend von Wien, ihre Religion in einer pluralistisch geprägten Welt leben. Sie sind in superdiversen Lebensrealitäten aufgewachsen, definieren sich nicht mehr über Grenzen und navigieren selbstverständlich zwischen digitalem und analogem Raum.

Veranschaulicht wird dieses Phänomen seit Jahresbeginn durch die digitale und interaktive Karte „YouBeOn“ (Young Believers Online) unter app.youbeon.eu. 509 Orte in Wien und der Welt, 625 Instagram-Accounts sowie die Ideen und Wertehaltungen, die Jugendliche damit in Verbindung bringen, sind darauf verknüpft und grafisch dargestellt.

Verknüpft mit der ganzen Welt

Die Karte ist Ergebnis eines zweijährigen Forschungsprojektes des Instituts für Stadt- und Regionalforschung sowie der Akademie der Wissenschaften und zeigt, wie unaufgeregt Vielfalt in einer Weltstadt gelebt werden kann. Profitieren sollen davon vor allem Bildungseinrichtungen, die über die Karte interaktiv arbeiten können.

Religions- und Politikwissenschafterin Astrid Mattes, Religionswissenschafterin Katharina Limacher und Politikwissenschafter Christoph Novak haben ausgehend vom wissenschaftlichen Konzept des „Belonging“ (Zugehörigkeit) 41 Jugendliche aus sieben verschiedenen Religionsgemeinschaften interviewt. Sie fragten die Teilnehmenden problemorientiert nach dem Umgang mit ihrer Religiosität sowie nach wichtigen Orten in Wien und der Welt; und sie ließen sich die Instagram-Accounts der 16- bis 25-Jährigen zeigen.

Was dabei zum Vorschein kam, war so überraschend wie einleuchtend. Die Wertehaltungen der Jugendlichen, die Orte, welche für ihre Identifikation wichtig sind, und das Konsumverhalten in den sozialen Netzwerken überschneidet sich. Eine wesentliche Erkenntnis dabei, so Astrid Mattes: „Konfessionelle Grenzen, wie sie offline im Religionsunterricht und in Glaubensgemeinschaften ganz stark gezogen werden, verschwimmen online zusehends.“

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