Zukunftsperspektiven junger Europäer

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Den wohl schlimmsten Effekt der Krise erlebt die Europäische Union zurzeit in Form eines massiven Rückgangs der Beschäftigungsraten. Die in allen Ländern am stärksten betroffene Gruppe ist die der jungen Menschen. Besonders prekär ist die Situation in Griechenland und Spanien, wo bereits mehr als die Hälfte der unter 25-jährigen Bevölkerung keine Arbeit finden kann.

Auswandern oder bleiben?

Ioana Andreea Cringanu

Die Rumänin liebt ihre Heimat, eine Zukunft kann sie sich dort aber trotzdem nicht vorstellen. Mit 19 ließ sie alles zurück und begann im britischen Lancaster und in der spanischen Hauptstadt Madrid Europäisches Management zu studieren."Ich wollte das immer freiwillig“, meint die heute 23-jährige Ioana, "Aber es stimmt schon: Niemals für einen längeren Aufenthalt im Ausland gewesen zu sein, ist auf dem heutigen Arbeitsmarkt sicher ein Nachteil.“

Klaus Jarosch

Der 28-Jährige kann wohl als Prototyp akademischer Mobilität gelten: Gelebt, gearbeitet und studiert hat Klaus bereits in Finnland, Bulgarien, den USA und Schweden. Nach seinem Masterabschluss in Bodenwissenschaften ging Klaus nach Zürich. Sein Doktorat widmet er der Analyse des Kampfes zwischen Bakterien und Pflanzen um das lebenswichtige Element Phosphor. Später einmal wieder nach Österreich zurückzukehren, kann er sich gut vorstellen.

Marco Licciardello

Im Rahmen seines Doktorats am Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) in Wien widmet sich Marco der Brustkrebsforschung. Das erste Mal kennengelernt hat der Süditaliener seine neue Stadt während eines Erasmus-Aufenthalts. Zum Wohlfühlen hat er hier alles Nötige gefunden. Die Verbundenheit zur Heimat spürt er aber nach wie vor: "Im Herzen bin und bleibe ich Italiener.“ Schlechte Anbindungen ermöglichen aber nur selten einen Besuch bei seiner Familie.

Elena Goday Lázaro

Den vielen anderen jungen Akademikern will es Elena nicht gleichtun: Für sie ist Auswandern keine Option. Doch im krisengebeutelten Spanien gestaltet sich die Umsetzung von Karriereambitionen durchaus schwierig. Eigentlich will die studierte Pharmazeutin in die Forschung, muss sich momentan aber damit zufriedengeben, in einer Apotheke zu arbeiten. Zum Auswandern fehlt der Madrilenin der Mut: "Ich habe schon das Gefühl, eine wichtige Erfahrung zu versäumen. Aber alleine weggehen, das könnte ich nicht.“

Grafik: Jugendarbeitslosigkeit in Europa

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