Zum Todestag von Papst Johannes XXIII: Epoche von gut vier Jahren
Vor 60 Jahren starb Papst Johannes XXIII. Zuvor hatte er mit Pacem in terris seine große Friedensenzyklika vorgelegt. Erinnerungen an den Juni 1963 – auch mit der FURCHE.
Vor 60 Jahren starb Papst Johannes XXIII. Zuvor hatte er mit Pacem in terris seine große Friedensenzyklika vorgelegt. Erinnerungen an den Juni 1963 – auch mit der FURCHE.
Pfingstmontag 1963, 3. Juni: Der wolkenverhangene Tag bildete in mehrfacher Hinsicht eine Zäsur in der katholischen Kirche: Nach Wochen seiner Krebserkrankung, die in den letzten Tagen auch für die ganze Welt medial sichtbar war, starb Papst Johannes XXIII. Der noch nicht 82-Jährige war gerade vier Jahre und sieben Monate an der Spitze der katholischen Kirche gestanden – und hatte mehr in Bewegung gebracht als viele seiner länger regierenden Vorgänger.
Noch wenige Wochen zuvor, sozusagen im Sterben, hatte Johannes XXIII. mit Pacem in terris seine große Friedensenzyklika vorgelegt. Am 11. April 1963 war das Rundschreiben, die erste Enzyklika, die sich nicht bloß an die Bischöfe der Welt, sondern an alle Menschen guten Willens richtete, veröffentlicht worden. Die Mahnungen des Papstes, Konflikte „nicht durch Waffengewalt, sondern durch Verträge und Verhandlungen beizulegen“, prägen seither die päpstliche Friedenspolitik – bis zum heutigen Tag, wo Franziskus, der heutige Inhaber des Stuhles Petri, auch im Ukrainekrieg mit ähnlichen Argumenten zur Beendigung der Kämpfe aufruft. 1963 war die Welt allerdings noch in der bipolaren Ordnung gefangen, die Kubakrise, die beinahe zum Dritten Weltkrieg geführt hatte, war erst vor einigen Monaten und mit Unterstützung aus dem Apostolischen Palast im Vatikan beendet worden.
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