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"Eine jüdische Antwort" auf Benedikts XVI./Joseph Ratzingers Buch "Jesus von Nazareth" hat Rabbiner Walter Homolka in Furche 6/2008 versucht. Homolka kritisiert darin den von ihm als "platonisch" identifizierten Gedankengang des Papstes einer Verschränkung von Glaube und Vernunft. Ratzingers Vernunftbegriff sei "aus jüdischer Perspektive" trügerisch, weil er den Glauben voraussetze. Homolka: "Wenn aber das Christentum irgendeinen bedeutsamen Anspruch auf die Wahrheit erheben will, dann muss es sich seit der Aufklärung denselben Verfahren der Prüfung und Verifikation unterwerfen, wie sie in den profanen Wissenschaften angewendet werden." Für Homolka heißt das, durch Wissen zum Glauben zu gelangen, aber, so kritisiert er: "Joseph Ratzingers Jesus-Buch scheint nahelegen zu wollen, man müsse genau umgekehrt vorgehen."

Rabbiner Homolkas Furche-Beitrag ist in ausführlicher Form auch im wirklich lesenswerten Sammelband "Das Jesusbuch des Papstes" zu finden, wo Ulrich Ruh, der Chefredakteur der Herder Korrespondenz, kontoverse Beiträge dazu unter anderem von Klaus Berger, Hubert Feichtlbauer, Gotthard Fuchs, Hans-Joachim Höhn, Manfred Lütz oder Erich Zenger versammelt. ofri

Das Jesusbuch des Papstes. Die Debatte. Hg. Ulrich Ruh, Herder, Freiburg 2008. 192 S., kt., € 10,20

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