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Der Griff in die Stadt

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Nach einer anhakenden Konjunkturflaute, die sici. auch auf den Kaiffeisensektor erstreckte und für das ganze Jahr 1967 andauerte, konnte parallel mit der Konjunkturbelebung im zweiten Halbjahr 1968 auch die Raiffeisenkasse für Niederösterreich und Wien, wie es aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, wieder eine starke Aufwärtsentwicklung verzeichnen. Der konjunkturelle Umschwung drückt sich deutlich in den Geschäftsergebnissen dieses Zentralinstituts für die Raiff-eisenkassen in Wien und Niederösterreich aus. Die Aufwärtsentwicklung dieses Institutes hielt fast unverändert an. •

Die Raiffeisenkassen in Wien und Niederösterreich nahmen im Vergleich zu allen österreichischen Kreditinstituten und auch zur gesamtösterreichischen Raiff eisenorganisa-tion im Berichtsjahr, was die Gesamteinlagen betrifft, sogar wesentlich stärker zu. Während bei den Kreditinstituten insgesamt bei den Gesamteinlagen eine Zunahme von 11 Prozent zu verzeichnen ist, steigerte sich der Raiffeisensektor in ganz Österreich um 14,9 Prozent bei den Raiffeisenkassen in Wien Niederösterreich und Burgenland aber sogar um 15,9 Prozent. Die Raiffeisenkassen in Niederösterreich und Wien konnten ihren überdurchschnittlichen Einlagenzuwachs des Vorjahres von 15,9 Prozent auch im Berichtsjahr beibehalten und überschritten erstmals die Vier-Milliarden-Schilling-Grenze. Der Einlagenzuwachs in der Raiffeisen-kasse in Niederösterreich und Wien teilt sich quartalsmäßig im Vergleich zum Vorjahr wie folgt auf. Plus 107 Millionen im ersten Quartal, plus 65 Millionen im zweiten Quartal und dem Wirtschaftswachstum entsprechend plus 247 Millionen im.-? dritten Quart turl(nkst 202 Millionen Schilling im vierten Quartal. In den ersten beiden Quartalen des Berichtsjahres lag der Einlagenzuwachs von insgesamt 172 Millionen Schilling unter dem der Vergleichsperiode des Jahres 1967. Im dritten Quartal lag der Einlagenzuwachs bei der niederösterreichischen und Wiener Raiff-eisenorganisation bereits um 24 Millionen Schilling und im vierten Quartal sogar um 163 Millionen Schilling über dem Vorjahreszuwachs.

Der Einlagenzuwachs im zweiten Halbjahr 1968 ist nicht nur auf die günstige Ernte und auf den verstärkten Fremdenverkehr, sondern auch, wie die Zentralkasse für Niederösterreich und Wien feststellt, auf das überaus gute Ergebnis der Raiffeisensparwoche zurückzuführen. Bei dem Ergebnis des vierten Quartals ist noch zu berücksichtigen, daß die Sparvereinsaiuszahlungen der 1315 Sparvereine, die sich der niederösterreichischen und Wiener Raiffeisenkassen bedienten, 139,4 Millionen Schilling gegenüber 133,5 Millionen Schilling im Vorjahr betrugen. Zusammen mit den Ersteinlagen der Raiffeisenzentralkasse Niederösterreich und Wien in der Höhe von 224 Millionen Schilling verwaltete die Raiffetsenorganisation in Niederösterreich und Wien zu Ende des Berichtsjahres Ersteinlagen von insgesamt 4756 Millionen Schilling gegenüber dem Vorjahr von 4072 Millionen Schilling. Durch die überdurchschnittliche Einlagenentwicklung der niederösterreichischen und Wiener Raiffeisenorganisation konnten sie ihren Anteil an Ersteinlagen im gesamten Raiffeisensektor von 20,1 auf 20,4 Prozent erhöhen.

Die Spareinlagen betrugen Ende des Jahres 1968 bei den Raiffeisenkassen in Niederösterreich und Wien bei 4019 Millionen Schilling gegenüber 3477 Millionen Schilling im Jahre 1967. Das bedeutet eine Steigerung um 542 Millionen Schilling bzw. um 15,6 Prozent gegenüber 15,5 Prozent Zunahme im Jahre 1967. Sicht- und Termineinlagen lagen im Jahre 1968 beim 513 Millionen Schilling gegenüber 434 Millionen Schilling 1967. Hier war eine Steigerung um 79 Millionen Schilling oder 18,2 Prozent gegenüber 18,9 Prozent im Jahre 1967 festzustellen.

Das bedeutet, daß der Gesämtein-lagenzuwachs sich wesentlich aus den Spareinlagen ergibt.

Die Gesamteinlagen der zu Ende des Berichtsjahres 1968 526 Raiffeisenkassen im Gebiet von Niederösterreich und Wien stammen zu rund 95 Prozent von den 401 Tagesund Mehrtageskassen. Die Summe der Spareinlagen war beim Bericht im Jahre 1968 doppelt so groß wie im Vorjahr, die Sicht- und Termineinlagen stiegen hingegen um das 3,6fache gegenüber der Vorjahreszunahme. Von den fast

70.000 Kunden im Laufe der Rechnung entfielen 60 Prozent auf Geschäftskonten und rund 40 Prozent auf Privatkonten. Der durchschnittliche Gesamteinlagenstand der Raiff -eisenkasse stieg im Berichtsjahr von 7116 Millionen Schilling auf 8616 Millionen Schilling.

Die Raiffeisenkasse in Niederösterreich und Wien konnte im Jahre 1968 Kredite in der Höhe von 2222 Millionen Schilling im Jahre 1967 geben. Das ist eine Steigerung von 235 Millionen Schilling oder 11,8 Prozent gegenüber einer Zunahme von 11,6 Prozent im Jahre 1967. Bei der Kreditentwicklung führt mit 123 Millionen Schilling eindeutig das zweite Quartal gegenüber 44 Millionen Schilling im ersten Quartal, 19 Millionen Schilling im dritten Quartal und 49 Millionen Schilling im vierten Quartal. Das aushaftende Kreditvolumen verteilt sich auf die einzelnen Kreditnehmergruppen wie folgt:

35.1 Prozent auf die Land- und Forstwirtschaft

33,9 Prozent auf die gewerbliche

Wirtschaft 23,7 Prozent auf Arbeitnehmer, freie-

Berufe und Sonstige und 7,3 Prozent auf öffentliche Stellen. Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft ist gegenüber einem Anteil von 37,1 Prozent im Jahre 1967 zurückgegangen; was auf die guten Ergebnisse der Ernte im vergangenen Jahr zurückzuführen ist.

Aber auch aus den Geschäftsergebnissen sowie aus den neueröffneten Raiffeisenlokalen geht hervor, daß die Raiffeisenkassen immer stärker in den großstädtischen Bereich einzudringen versuchen. G. M.

konnte ebenso wie bei den anderen übrigen Instituten dieses Geschäftszweiges ebenfalls ab dem dritten Quartal eine Belebung bei den Vertragsabschlüssen verzeichnet werden. Insgesamt wurden im Jahr 1968 bei der Raiffeisenbausparkasse 17.992 Bausparverträge mit einer Gesamtvertragssumme von 2.675,574.000 Schilling abgeschlossen. Dies bedeutet hinsichtlich der Vertragssumme einen Rückgang von 2,44 Prozent gegenüber 1967, bei der Stückzahl um 3,83 Prozent. Der Marktanteil der Raiffeisenbausparkasse liegt derzeit bei 20 Prozent. Anläßlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes für das Jahr 1968 wurde festgestellt, daß man auch mit der Entwicklung im Jahr 1969 zufrieden sei. Bisher wurden bei der Raiffeisenbausparkasse rund 8000 Bausparverträge mit einer Gesamtvertragssumme von mehr als einer Milliarde Schilling abgeschlossen. Die Raiffeisenbausparkasse konnte dadurch ihren Marktanteil bereits auf mehr als 22 Prozent ausbauen.

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