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Sicherheit, Demokratie, Bildung

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Der Vergleich macht Sie sicher: worauf sich die Parlaments-Parteien in ihren Wahlprogrammen (nicht) festlegen.

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Der Vergleich macht Sie sicher: worauf sich die Parlaments-Parteien in ihren Wahlprogrammen (nicht) festlegen.

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Stichwort

* Sicherheit

SPO

Aus militärischen und finanziellen Gründen ist an der allgemeinen Wehrpflicht und am Milizsystem des Bundesheeres nicht zu rütteln. Vorrang für die Grenzsicherung und die Grenzverteidigung gegenüber der Gesamtraumverteidigung. Abbau der Militärbürokratie und Durchsetzung eines Modernisierungsprogrammes für das Bundesheer - moderne Menschenführung und sinnvolles Training statt Drill und Schikane

ÖVP

Teilnahme an der NATO- „Partnerschaft für den Frieden“; weitere Modernisierung des Bundesheeres. Einrichtung eines Friedenscorps, damit sich Österreich freiwillig an zivilen und militärischen Friedenseinsätzen beteiligen kann. Künftiges Verteidigungssystem nicht als politisches Dogma verstehen, sondern an der zu erzielenden Sicherheit orientieren.

FPÖ

Beitritt zur NATO; Umstellung des Bundesheeres auf Berufstruppe und Freiwilligenmiliz, die für gemeinsame internationale Einsätze geeignet sind. Erhöhung des Wehrbudgets auf ein international übliches Niveau.

Grüne

Reform der Exekutive, bei der die Polizei als Zentrum der Konfliktbearbeitung verstanden werden soll. Keine Einheitspolizisten, sondern eine differenzierte Ausbildung: eine Sicherheitspolizei zur Verbrechensaufklärung, die auch die Sicherheitsaufgaben der aufzulösenden Staatspolizei übernimmt; eine überregionale Verkehrspolizei; eine Umweltpolizei sowie eine Drogenpolizei, die kranke Menschen nicht kriminalisiert sondern ihnen hilft.

Lib. Forum

Bilaterale Sicherheitskooperation mit den östlichen Nachbarländern. Umstellung der österreichischen Wehrverfassung auf eine Freiwilligenarmee, die aus Berufskader und Freiwilligenheer aufgebaut sein soll. Die allgemeine Wehrpflicht soll nur für den Notfall abrufbar sein. Die Ausgaben für die Landesverteidigung sind auf ein international übliches Niveau anzuheben.

+Demokratie

Der Staat als Servicestelle und nicht als „Obrigkeit“. Umfassende Rechtsbereinigung: überholte Gesetze sollen außer Kraft gesetzt werden. Abläufe in der Verwaltung sollen vereinfacht und Bürgeranliegen innerhalb einer zumutbaren Frist erledigt werden.

Gegen eine Radikalisierung der politischen Auseinandersetzung, Stärkung der politischen Mitte und Aufrechterhaltung des Grundkonsenses in der Gesellschaft. Dem Bedürfnis der Bürger nach umfassender Sicherheit steht das unveräußerliche Menschenrecht auf Freiheit gegenüber. Zwingende Volksabstimmungen über die betreffenden Anliegen bei der Vorlage von mindestens hunderttausend Unterschriften. Soviel Direktwahl wie nur möglich. Stärkung der oppositionellen Kon- troll- und Minderheitsrechte im Parlament. Abschaffung der Zwangsmitgliedschaften •in Wirtschafts- und Arbeiterkammern sowie die Einführung von freiwilligen, leistungsorientierten Interessensvertretungen.

Stärkung der Bürgerrechte, insbesondere in Behördenverfahren. Stärkung der Rechte der Frauen - Antidiskriminierungsgesetz, Namensrecht — sowie der sozialen und ethnischen Minderheiten. Ausbau der direkten Demokratie; Reform der Landtage (Abschaffung der Konzentrationsregierungen) sowie Reform der Geschäftsordnung des Nationalrates: Abschaffung des Klubzwanges, Öffentlichkeit für Ausschüsse.

Für den freien, demokratischen ‘ Wettbewerb, gegen Überreglementierung und Obrigkeitsstaat. Notwendig ist eine Verwaltungsreform mit einer deutlichen Reduzierung der Staatsaufgaben. Erforderlich ist ebenso eine Dezentralisierung sowie die Einführung von Erfolgsrechnungen für öffentliche Haushalte. Abschaffung der Pragmatisie- rüng; Abschaffung des Zwanges zu Konzentrationsregierungen auf Landesbene.

+Schule und Bildung

Es soll ein flächendeckendes Angebot ganztägiger Schulformen zu sozial verträglichen Kosten geschaffen werden, um berufstätigen Eltern eine wirkungsvolle Entlastung zu bieten. Weiterführung der Gratis-Schulbuchaktion; mehr Möglichkeiten für die Schule, über den Einsatz personeller und materieller Möglichkeiten eigenständig zu entscheiden.

Verstärkte Vermittlung von Fremdsprachen; raschere Anpassung von Berufsbildern und Lehrplänen an die wirtschaftliche Entwicklung. Eine praxisnähere Lehrerausbildung sowie die Weiterentwicklung postsekundärer Bildungseinrichtung, etwa der neugegründeten Fachhochschulen. Aufwertung der Facharbeiterausbildung.

Völlige Entpolitisierung der Schulen; stärkere Förderung des zweiten Bildungsweges sowie eine Forcierung der Begabtenförderung. Bessere Ausbildung und Auswahl der Lehrer.

Gemeinsame Schule aller sechs- bis 16jährigen. Einführung eines Bildungsschecks, der Schülern die freie Wahl der Ausbildung ermöglichen soll. Demokratisierung des Schulwesens: mehr Mitsprache für Schüler und Eltern, Schülerparlamente auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Freier Zugang zu den Universitäten. Einführung einer Arbeitszeitbeschränkung für Schüler.

Reform der allgemeinen Bildungsziele und der Unterrichtsorganisation - nicht nur Wissen, sondern auch soziale Kompetenz sollte vermittelt werden. Gemeinsame Schule der zehn- bis 14jährigen .mit einer inneren Differenzie- rung. Änderung der Zugangs- berechtigung zu weiterführenden Schulen, da das Ziffernnotenzeugnis höchst ungerecht ist; Reform der Lehrerausbildung.

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