FIT FOR FUTURE, der neue Masterplan für den Industriestandort
Beim Regional Competitiveness Index lag Oberösterreich 2023 erstmals unter den zwanzig besten Industrieregionen der EU. Europa und Österreich verlieren jedoch an Wettbewerbsfähigkeit.
Beim Regional Competitiveness Index lag Oberösterreich 2023 erstmals unter den zwanzig besten Industrieregionen der EU. Europa und Österreich verlieren jedoch an Wettbewerbsfähigkeit.
Aufgrund der Krisen der vergangenen Jahre und der aktuellen Herausforderungen stehen der Wirtschaftsraum Europa, Österreich und insbesondere auch Oberösterreich als Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 vor einer Weggabelung. Der Faktor, der den Standort am meisten hemmt, sind zu wenig geeignete Arbeitskräfte. Österreich ist das Land in Europa mit dem größten Arbeitskräftemangel.
Die Unternehmen und insbesondere die Industrie haben allerdings deutlich gezeigt, dass sie die Krisen als Chancen nützen. Auch das aktuelle RCI-Ranking stellt dem Standort Oberösterreich ein gutes Zeugnis aus. Es braucht daher eine Neuausrichtung der Standortpolitik, um das Zukunftsbild als nachhaltiger Industriestandort, getragen von innovativen Ideen und leistungsbereiten Menschen, konkret umzusetzen. Im Rahmen einer gemeinsamen Standortdialog-Tour mit der Industriellenvereinigung quer durch das Bundesland Oberösterreich wurden Vorschläge und Ideen eingeholt.
Als Exportland Nr. 1 ist es für Oberösterreich aber auch von entscheidender Bedeutung, dass auch Deutschland als Lok Europas rasch wieder wirtschaftlich Tempo aufnimmt.
Oberösterreich präsentierte dazu FIT FOR FUTURE, den neuen Masterplan für den Industriestandort. Als Exportland Nr. 1 ist es für Oberösterreich aber auch von entscheidender Bedeutung, dass auch Deutschland als Lok Europas rasch wieder wirtschaftlich Tempo aufnimmt. Denn: hat Deutschland einen ordentlichen Schnupfen, dann ist Österreich gefährdet, mit einer Grippe im Bett zu liegen.
Der globale Export ist die Lebensader des Landes
Die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich ist für den Industriestandort Oberösterreich die harte Währung, weil der globale Export die Lebensader des Landes ist. Aktuelle Zahlen des Industriewissenschaftlichen Institutes belegen erneut die Dominanz der oberösterreichischen Industrie:
- 27 Prozent der Bruttowertschöpfung und der Beschäftigten in der Sachgüterindustrie Österreichs stammen aus Oberösterreich.
- In Oberösterreich beschäftigt die Industrie und ihre industrienahen Dienstleistungsunternehmen 440.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Jeweils über 60 Prozent der in OÖ ausbezahlten Arbeitnehmerentgelte und der Investitionen gehen auf Industrie und industrienahe Dienstleistungen zurück.
- 77 Prozent der F&E-Ausgaben kommen in OÖ vom Unternehmenssektor und damit zum allergrößten Teil von Industrie und industrienahen Dienstleistungen.
- Österreichweit sichern die oö. Industrie und ihre industrienahen Dienstleistungen direkt, indirekt und induziert eine Million Arbeitsplätze. Im Ranking des Regional Competitiveness Index lag Oberösterreich 2023 erstmals unter den zwanzig besten Industrieregionen der EU und war einer der Spitzenaufsteiger. Oberösterreich setzt gezielte Schwerpunkte, um an der Spitze zu bleiben. Dazu zählen:
- Nachhaltige Finanzpolitik durch Schuldenbremse.
- Die Stärkung der Grundkompetenzen in der schulischen Bildung, die Steigerung der Anzahl von MINT-Absolventen sowie die bessere Nutzung der vorhandenen Potenziale am Arbeitsmarkt.
- Der weitere Ausbau der Forschungsaktivitäten und die Forcierung von Zukunftstechnologien.
- Die weitere Verbesserung in der Daten-, Verkehrs- und Energieinfrastruktur.
- Der Abbau von Bürokratie und Überregulierung sowie Effizienzsteigerungen durch Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung (E-Government-Offensive).
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