Unter dem Motto „Fairer Handel - eine Chance für afrikanische Partnerinnen" veranstaltete die ARGE-Weltläden Österreich, in Zusammenarbeit mit NEWS! (Network of European Worldshop), im Februar dieses Jahres in Salzburg die 7. Europäische Weltladenkonferenz.
Für drei Tage bot das Bildungshaus St. Virgil afrikanischen Kleinproduzenten und Kooperativen Gelegenheit, sich und ihre Erzeugnisse zu präsentieren und im Rahmen von Vorträgen und Diskussionen über Probleme und konkrete Auswirkungen des fairen Handels auf ihre Gemeinschaften zu berichten.
Reth Wambua von der Co-Opera-tive Union Limited aus Kenia meinte, daß nur mit richtigen „fairen" Preisen, welche die Fair Trade Organisationen den Produzenten in Afrika zahlen, eine angemessene Kostenrechnung möglich sei, die Erzeuger und Käufer gleichermaßen zufriedenstelle. Und nur mit fairen Preisen könnten auch die Arbeits- und Gesundheitsbedingungen sowie Unterkunft, Erziehung und Unterhaltskosten der Familien verbessert werden.
Faire Handelsbestimmungen seien flexibel, meinte Beth Wambua weiter. Es werde demokratisch über die Probleme diskutiert, die innerhalb des fairen Handels auftauchen. Das sei ein Privileg, denn im allgemeinen seien Käufer nicht gewillt, mit wenig erfahrenen, zumeist aus niederen Gesellschaftsschichten stammenden Produzenten zu diskutieren, wie Handelsprobleme gelöst werden könnten.
Fair Trade ermöglichen die Fair Trade Organisationen. Sie kaufen ihre Produkte in erster Linie von Produzentenorganisationen, Genossenschaften und Kooperativen in den Entwicklungsländern. Neben dem Ziel, die Armut zu bekämpfen, sollen auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort verbessert werden. Über höhere Preise, die in den Weltläden erzielt werden, sollen all diese Ziele Schritt für Schritt umgesetzt werden.
Die 170 Teilnehmer der 7. Europäischen Weltladen-Konferenz kamen aus 15 europäischen Ländern. Einig war man sich im Bestreben, gegenüber der Öffentlichkeit als „Einheit in der Vielfalt" aufzutreten und mit dem Verkauf der Produkte auch Information und Aufklärung zu transportieren.
Weiters diente die Konferenz der Vorbereitung einer großangelegten Informationskampagne: „Europäischer Weltladentag" am 11. Mai 1996. Erstmals werden europaweit an diesem Tag ungefähr 2.500 Weltläden in 13 Ländern eine gemeinsame Veranstaltung durchführen. Koordiniert wird der europäische Aktionstag von NEWS!, mit Sitz in den Niederlanden. Mit Förderungsmittel der Europäischen Union kann gerechnet werden.
Das besondere Anliegen dieses Tages wird es sein, die Aufmerksamkeit der Medien und der Politiker auf die Entwicklungsländer zu lenken.
Österreichweit werden am 11. Mai die Weltläden unter dem Motto „Frühstück mit Afrika" für afrikanische Produkte werben.
