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Alternativen, die sich lohnen

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Naturnahe Landwirtschaft mit hoher Qualität kann sich auch auf dem europäischen Markt behaupten.

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Naturnahe Landwirtschaft mit hoher Qualität kann sich auch auf dem europäischen Markt behaupten.

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Auch Oberösterreichs Landschaft wird sich nach dem EU-Beitritt verändern, prophezeit der Direktor der Oberösterreichischen Landwirtschaftskammer, Gottfried Lob- mair. Begrünte Äcker im Winter, blühende Raps- und Mohnfelder, und viel mehr Schafe und Mutterkühe mit Kälbern auf den Weiden.

Oberösterreichs Bauern werden Alternativen zur marktübersättigten Getreideproduktion wählen müssen. Schon in den letzten Jahren hat der Anbau von Raps und Sonnenblumen die Einfuhr von Pflanzenöl auf die Hälfte reduziert.

Die eiweißhaltigen Preßrückstände (Rapskuchen) können verfüttert werden. Künftig können die Landwirte auch die Möglichkeit nutzen, zusätzlich Raps auf nicht EU-geför- derten Flächen anzubauen und ihn zu ressourcenschonendem Biodiesel oder Industrieöl verarbeiten zu lassen. Eine entsprechende Anlage - ein europaweites Pionierwerk - steht in Aschach an der Donau. Bisher wurden in Oberösterreich jährlich rund 12.000 Hektar Raps, 20.000 Hektar Soja- und Pferdebohnen, sowie in kleinerem Ausmaß anderer Alternativen (Sonnenblumen, Mohn, Flachs, Kräuter) geerntet.

„Nur mit hoher Qualität werden wir uns auf den europäischen Märkten behaupten“, ist Lobmair überzeugt. „Die große Alternative auf dem Viehsektor sind die Schafhaltung und die Mutterkuhhaltung. Wir werden unseren Schafbestand von rund .120.000 Mutterschafen noch beträchtlich aus weiten. Von 10.000 Mutterkühen werden wir auf 80.000 bis 100.000 kommen.“

Mutterkühe säugen ihre Kälber bis zu zehn Monaten. Kälber, die mit Muttermilch, frischem Gras und wenig Beifutter aufgezogen werden, liefern das sehr begehrte, zarte „Styria beef“. Unter diesem Namen wird aus Marketinggründen auch das oberösterreichische „beef natur“ verkauft. Die Schaf- und auch die zunehmende Ziegenhaltung haben neben dem Fleisch- auch den Milchproduktesektor um manche schmackhafte Variante (zum Beispiel den Ennstaler Doppelschim melkäse) bereichert. Unter diesem Aspekt fällt den Oberösterreichern der Verzicht auf Straußenfleisch und andere exotische „Alternativen“ leicht. Aber auch für phantasievolle Einzelinitiativen bietet der Markt den Bauern, wie Beispiele zeigen — über die Bauernmärkte hinaus —, noch viele Chancen.

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