Arbeitsplätze haben Priorität

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Gegen den bundesweiten Trend gelingt in Oberösterreich die Trendwende am Arbeitsmarkt.

Von den in den letzten zehn Jahren zusätzlich entstandenen Arbeitsplätzen in Österreich entfällt ein Drittel auf Oberösterreich. Darauf machte Landeshauptmann Josef Pühringer unlängst in einer Pressekonferenz in Linz aufmerksam. Die mittel- und langfristige Entwicklung der Arbeitsmarktsituation in Oberösterreich ist somit gut verlaufen, aber: "Die Jugendarbeitslosigkeit schmerzt", stellte Pühringer fest und verlangte besondere Anstrengungen.

Ab dem Jahr 1993 ist die Zahl der unselbstständig Erwerbstätigen von damals rund 509.000 auf 553.000 im Jahr 2003 gestiegen, während die österreichweite Zahl von zirka 3,054.000 auf 3,184.000 zugenommen habe. Somit entfalle etwa ein Drittel der in Österreich zusätzlich Beschäftigen auf Oberösterreich, rechnete der Landeshauptmann vor.

Ausbildungspaket für Junge

Pühringer verwies weiters auf die langfristige Entwicklung der Arbeitslosenquote: Österreichweit ist sie in den vergangenen zehn Jahren von 6,8 auf 7 Prozent somit um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. In Oberösterreich aber ist sie im selben Zeitraum von 5,8 auf 4,5 Prozent, also um 1,3 Prozentpunkte gefallen.

Nicht zufrieden ist Pühringer mit dem Ausmaß der Jugendarbeitslosigkeit in Oberösterreich. Sie ist österreichweit von 6,6 Prozent im Jahr 1993 auf 7,4 Prozent im Vorjahr gestiegen. In Wien hat sie zuletzt 9,7 Prozent betragen. In Oberösterreich ist der Wert mit 5,3 Prozent vor zehn Jahren und 5,5 Prozent im Vorjahr nahezu auf gleichem Stand geblieben. Damit liegt Oberösterreich zwar im Bundesländervergleich am zweiten Platz hinter Salzburg mit zuletzt 5,4 Prozent. "Aber da müssen wir noch herunter, das muss unsere besondere Anstrengung sein", stellte der Landeshauptmann fest.

Aus diesem Grund wurde auch vom Land Oberösterreich gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) ein neues "Ausbildungs-Paket" für Jugendliche geschnürt. Es soll damit 4.500 jungen Leuten die Chance auf Eingliederung in den primären Arbeitsmarkt eröffnet werden.

Jobs für ältere Arbeitnehmer

Details präsentierten Landeshauptmann Josef Pühringer, die Landsräte Viktor Sigl und Rudi Anschober sowie die Bundesrätin Ruperta Lichtenecker bei einer gemeinsamen Pressekonferenz: Unter anderem wird eine spezielle Lehrausbildung für Jugendliche angeboten, die keine geeignete Lehrstelle erlangen konnten. Weiters eine berufliche Grundausbildung für Jugendliche, die auf Grund von Lernschwäche nicht die Möglichkeit zum Erwerb eines Lehrabschlusses haben. Ebenso umfasst das Maßnahmenpaket spezielle Ausbildungsangebote für Jugendliche mit Behinderungen, weiters eine maßgeschneiderte Startjobförderung sowie Förderungen für die betriebliche Ausbildung benachteiligter und behinderter Jugendlicher.

In einem anderen schwierigen Bereich des Arbeitsmarktes, bei den über 50-jährigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, ist eine bessere Entwicklung zu beobachten. Die Anzahl der Arbeitslosen über 50 Jahre ist im Jahresmittel um 0,5 Prozent auf 4,33 Prozent gesunken. Oberösterreich ist damit im Vergleich aller österreichischen Bundesländer auch bei den über 50-Jährigen das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote.

Bildungsstand auf Rekordhoch

Das Bildungsniveau ist in Oberösterreich in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Diese Bilanz zieht Landeshauptmann Josef Pühringer unter Berufung auf einen aktuell erschienenen Vergleich der Volkszählungsdaten 1991 und 2001.

Demnach ist der Anteil der Personen nur mit Pflichtschulabschluss um 7,6 Prozentpunkte auf 38,3 Prozent zurückgegangen. Die Anteile der Oberösterreicher mit höherem Bildungsniveau sind dagegen alle gestiegen: 46 Prozent hatten zuletzt eine berufsbildende mittlere Schule oder eine Lehre abgeschlossen, weitere neun Prozent eine allgemein- oder berufsbildende Schule absolviert und etwas mehr als sechs Prozent waren akademisch gebildet. In jüngeren Bevölkerungsgruppen ist das Bildungsniveau noch deutlich höher.

Die Statistik zeigt auch, dass vor allem die jungen Frauen im Vormarsch sind und ihre Altersgenossen bildungsmäßig bereits überflügeln. So sind die 20- bis 24-jährigen Oberösterreicherinnen anteilig in allen höheren Qualifikationen stärker vertreten als die gleichaltrigen Männer. Beispielsweise haben die Frauen bei den Personen mit bestandener Reifeprüfung einen Anteil von 60 Prozent.

Pühringer betonte auch, dass Bildung nicht mehr ein Privileg der Städte sei. Dort sei zwar der Anteil der Personen mit höherer Bildung nach wie vor hoch, doch hat ebenso in 345 Gemeinden - das entspricht 78 Prozent aller 445 Gemeinden - der Anteil der höher Gebildeten zugenommen.

Die Auswertung der Volkszählungsstatistik im Bildungsbereich lässt ein positives Bild zeichnen: Die oberösterreichische Bevölkerung ist mit ihrem Bildungsstand für künftige Anforderungen bestens gerüstet.

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