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Aufgabe fürGeldmarktausgleidi

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Am 20. März 1969 legte die österreichische Kontrollbank AG der Hauptversammlung Bilanz. Vom Vorstand wurde der Hauptversammlung eine achtprozentige Dividende auf das nunmehr zur Gänze dividendenberechtigte Grundkapital vorgeschlagen. Wie der Vorstand in dem ausführlichen Geschäftsbericht darstellt, wurde das Jahr 1968 erfolgreich abgeschlossen Die Erträge sind um 19,9 Prozent, die Aufwendungen um 18,5 Prozent gestiegen. Die Bilanzsumme des Instituts, dem als Treuhand- und Girobank innerhalb des Kreditapparates eine Sonderstellung zukommt beträgt nunmehr 3,9 Milliarden Schilling. Die österreichische Kontrollbank AG verwaltet in dem von ihr betreuten längerfristigen Exportrestflnanzie-rungsverfahren Zusagen von 5,6 Milliarden Schilling, von denen bereits 1,7 Milliarden Schilling ausgenützt sind. Der Nettozuwachs von Restfinanzierungszusagen für 1968 betrug 3,5 Milliarden Schilling. Seit Mitte 1967 kann das Institut auch an ausländische Abnehmer oder Kreditinstitute im Land des ausländischen Abnehmers sogenannte direkte gebundene Finanzierungskredite einräumen. 1968 ist von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch gemacht worden. Das Nettozusasevolumen betrug im Berichtsjahr 2,9 Milliarden Schilling. In diesem Betrag ist insbesondere der direkte gebundene Finanzkredit enthalten, den die Kontrollbank der Bank für Außenhandel der UdSSR im Ausmaß von 110 Milliarden Dollar eingeräumt hat, der zur Finanzierung von 550.000 Tonnen Röhren für die transsibirische Pipeline verwendet wird.

Die Umsätze an Haftungen der Republik Österreich zur Förderung des Exportes nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1964 (67) betrugen für das Berichtsjahr 6,7 Milliarden Schilling für effektive Garantien und 6,3 Milliarden Schilling an Promessen.

Interessant ist es, daß vom Umsatz des Jahres 1968 51,3 Prozent der geförderten Exporte auf Maschinen und Verkehrsmittel entfallen, die vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen besonders förderungswürdig erscheinen. Die Entwicklung der Ausfälle aus der Inanspruchnahme von Garantien ist nach wie vor günstig. Die Zahlungen des Bundes im Jahr 1968 auf Grund von Haftungsinanspruchnahmen betrugen bloß 22,4 Millionen Schilling, die nahezu zur Gänze durch Rückflüsse aus früher notleidenden Geschäften gedeckt werden konnten. Die endgültigen Verluste der Republik Österreich aus der Übernahme von Haftungen des Bundes zur Ausfuhrförderung betrugen seit 1950 rund 13,6 Millionen Schilling. Diese finden in den vereinnahmten Haftungsentgelten mehr als ihre Deckung.

Für die Kontrollbank, beziehungsweise für deren Gläubiger aus Kreditoperationen, die zu Export-finanzierungszwecken durchgeführt wurden, hat die Republik Österreich bisher Haftungen im Ausmaß von 2,3 Milliarden Schilling nach dem

Ausfuhrflnanzierungsförderungs-gesetz 1967 übernommen. Von diesem Betrag entfallen 1,9 Milliarden Schilling auf Transaktionen in fremder Währung und 360 Millionen Schilling auf solche in österreichischen Schilling.

Im übrigen hat das Institut seine traditionellen Geschäftsaufgaben als Geldmarktausgleichsstelle, als Syndikatsgeschäftsstelle bei Emissionen des Bundes und der Verbundgesellschaft, als Wertpapiersammelbank und Arrangementbüro für die Wiener Wertpapierbörse, bei der Betreuung verschiedener Zahlungsverkehrsabkommen und der Abwicklung von Treuhand- und Auftrpgs-geschäften wie bisher wahrgenommen.

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