Falsche Blackout-Scherheit? - Laut Umfragen halten sich mehr als die Hälfte der Österreicher (57 Prozent) gut für einen Blackout vorbereitet – dass es zu einem solchen kommt, davon gehen 46 Prozent aus. - © iStock/DNY59

Blackout: Für den Totalausfall wappnen

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Der Blackout kommt, die Frage ist nur, wann. Wie man sich auf die stromlose vorbereitet, zeigt ein Ort im Burgenland für ganz Österreich.

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Der Blackout kommt, die Frage ist nur, wann. Wie man sich auf die stromlose vorbereitet, zeigt ein Ort im Burgenland für ganz Österreich.

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Wenn von einem Moment auf den nächsten nichts mehr geht, dann wünschte man sich Sigi Klein zum Nachbarn. Dazu müsste aber Österreich nach Günseck übersiedeln. Denn die Ortschaft an der burgenländischen Grenze zu Ungarn, an den Hängen des Günser Gebirges und in Sichtweite des höchsten Berges des Burgenlandes gelegen, steht auch für höchste Blackout-Sicherheit in Österreich. Maßgeblich dafür verantwortlich ist Feuerwehrkommandant Klein.

Was ein plötzlicher überregionaler und länger andauernder Stromausfall für eine Gemeinde, jede und jeden Einzelnen bedeutet, bringt der Name der aktuellen ORF-Serie zum Thema Blackout auf den Punkt: „Alles finster“. Dass es zu einer solchen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Öffentlichkeitsfinsternis kommt, wird laut Einschätzung des Österreichischen Bundesheeres und seiner Experten als „sehr wahrscheinliches und binnen der nächsten fünf Jahre zu erwartendes Ereignis klassifiziert“. Die Frage ist also nicht mehr, ob, sondern wann dieser zeitgleiche Ausfall der Stromversorgung in weiten Teilen Europas eintreten wird.

Von Gewitter wachgerüttelt

Günsecks Alles-finster-Moment war der Abend des 4. August 2017: Nach einem heftigen Gewitter mit Sturm kam es im Burgenland zu einem mehrstündigen Stromausfall. Sigi Klein startete sein Notstromaggregat. Aus seinem Blackout-Leo heraus beobachtete er die Situation und staunte, dass „aufgrund von ein paar umgestürzten Bäumen circa 80 Prozent der Trafostationen des Burgenlandes ausgefallen waren“. Das Thema ließ ihm keine Ruhe. Er begann, über die Gründe für einen Blackout und seine Folgen zu recherchieren, als es noch keine TV-Serien zu niederschwelliger Bewusstseinsbildung im Hauptabendprogramm gab. Stattdessen lud Klein mit dem Bürgermeister die Bevölkerung von Günseck zum Expertenvortrag ins Dorfwirtshaus. Das dabei angestoßene Gefahrenbewusstsein wurde nach und nach ausgeweitet und durch konkrete Sicherheitsmaßnahmen abgearbeitet. Dass Klein beruflich eine Firma für Elektroinstallationstechnik leitet und seine Freizeit der Feuerwehrarbeit widmet, versetzte Günseck und seine Bewohner zudem in die beste Ausgangsposition, um heute ein Musterbeispiel in Sachen Blackout-Vorbereitung für das Burgenland und ganz Österreich zu sein.

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