7093844-1994_39_11.jpg
Digital In Arbeit

Da staunen sogar die Japaner

19451960198020002020

Im Industriepark Hagenberg dreht sich alles um Software. Oberösterreichs Wirtschaft profitiert von der praxisnahen Forschungsarbeit.

19451960198020002020

Im Industriepark Hagenberg dreht sich alles um Software. Oberösterreichs Wirtschaft profitiert von der praxisnahen Forschungsarbeit.

Werbung
Werbung
Werbung

Im und um den umgebauten Meierhof des ehemaligen Schlosses Hagenberg im Mühlviertel sind auf rund 6.000 Quadratmeter Bürofläche ein Dutzend wissenschaftliche Institute, 15 kommerzielle Unternehmen und die neue „Fachhochschule für Software Engineering“ untergebracht.

Für den geistigen Vater des Softwareparks, Universitätsprofessor Bruno Buchberger, Vorstand des Forschungsinstitutes für Symbolisches Rechnen an der Linzer Johannes Kepler Universität, ist das eine ideale Kombination, um das alte Theorie-Praxis-Problem zu lösen: Die’ Wissenschaftler erfahren sehr unmittelbar, wie sich die Ergebnisse ihrer Forschung in praktische Anwendungen umsetzen lassen, „was die Wirtschaft braucht“. Die Softwarefirmen wiederum können rasch auf die Expertisen der Wissenschaft zurückgreifen.

Mit der Übersiedlung des von Buchberger geleiteten Rise (Research Institute of Symbolic Computation) 1989 nach Hagenberg begann die Idee des Softwareparks Wirklichkeit zu werden. Weltweit anerkannte Institute wie das Rise, das in ständigem Kontakt zu internationalen F orschungseinrichtungen steht, eröffneten den Firmen des Softwareparks einen weiten Horizont. Die Software für eine neue Tunnelbaumethode beispielsweise, in deren Entwicklung in Hagenberg fünf Millionen Schilling investiert wurden, hat dem Unternehmen inzwischen Aufträge für 200 Millionen eingebracht.

Die stark ausgeprägte Internationalisierung erleichtert auch den Zugang zu Forschungsprogrammen wie den EU-Programmen „Erasmus“, „Eureka“ und „Esprit“. Auch die Japaner sind von Hagenberg beeindruckt und luden zur Teilnahme am neuen Zehn-Jahres-Forschungsprogramm Japans „Real World Computing“ ein. Eine Ehre, die nur drei Instituten außerhalb Japans zuteil wurde.

Das Land Oberösterreich sieht in Hagenberg ein wichtiges Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Wirtschaftslandesrat Christoph Leitl möchte auch den kleinen und mittleren Betrieben Hilfe zur Weiterentwicklung anbieten (siehe dazu auch Seite 6). Nach seinem Wunsch soll sich ein dichtes Netz von Technologieknoten über das

Land spannen und Einrichtungen wie das Forschungs- und Ausbildungszentrum für Arbeit und Technik (Fazat) in Steyr, die Technologiezentren in Braunau und Linz, das Institut für Sensortechnologie und das Zentrum für Superrechner „Li- zens“ verbinden. Die neue Fachhochschule in Hagenberg betrachtet Leitl als Trainingsvariante für die vorerst am Bundeszuschuß gescheiterte Computeruniversität „Gödel School“.

Der Softwarepark wurde in der Startphase vom Land Oberösterreich, der Stadt Linz und der Wirtschaftskammer unterstützt. Jetzt ist der Träger eine Investorengruppe mit der Raiffeisen-Landesbank an der Spitze.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 370 Millionen Schilling. In die erste Ausbauetappe wurden 100 Millionen Schilling investiert, 20 Millionen in einen weiteren Ausbau.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung