Eine abschließende Beurteilung ist natürlich erst nach genauem Studium des Regierungsprogramms möglich. Aufs erste sieht es aber jedenfalls so aus, dass das, was da hinter dem Hitzeschild von Eurofighter-und Personaldiskussionen ausgehandelt wurde, weit vernünftiger ist, als zu erwarten war. Kein großer Wurf (woher hätte der kommen sollen?), gewiss, aber mit vielen gerade für die Wirtschaft wichtigen Details.
So ist z. B. die Halbierung der Kraftfahrzeugsteuer für Lkw im Abtausch gegen eine höhere Kilometermaut für Lkw höchst sinnvoll. Die im Vergleich zu unseren Nachbarländern zu hohe Abgabe führt seit Jahren zum Abwandern der Transportunternehmen in die Slowakei, nach Ungarn etc. Was - wenn schon nicht zum Verlust von Arbeitsplätzen (gefahren wird ja weiterhin auf Österreichs Straßen!) - zumindest zum Verlust der Einnahmen aus der Kfz-Steuer geführt hat. Zusätzlicher Nebeneffekt: Über die höherer Lkw-Maut (vier Cent pro Kilometer) werden auch jene (inländischen und ausländischen) Frächter verstärkt zur Kasse gebeten, die ihren Fuhrpark zu Dumpingpreisen außerhalb Österreichs angemeldet haben.
Dass in einem Aufwaschen auch noch die Mineralölsteuer (um drei Cent bei Diesel, um einen Cent bei Benzin, jeweils plus zwanzig Prozent Mehrwertsteuer) erhöht wird, schmerzt die Wirtschaft ebenso wie die privaten Autofahrer, die ohnehin von steigenden Kraftstoffpreisen geplagt werden. Im Vergleich zur diskutierten saftigen Anhebung des Preises für die Autobahnvignette oder einer elektronischen Kilometermaut auch für Pkw ist die Mineralölsteuererhöhung aber das kleinere Übel und auch ökologisch stimmiger: Sie lässt sich ohne Einschränkung der Mobilität durch ein sparsameres Auto und eine verbrauchsbewusste Fahrweise kompensieren.
Der Autor ist Generalsekretär des ÖAMTC.
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