Das hohe Lob des TRIGOS

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Unternehmen tragen Verantwortung für ihr Geschäft, aber auch für die Gesellschaft, in der sie wirken. Die Anerkennung dafür heißt TRIGOS.

Die gute Sache kommt in ihr siebentes Jahr, zeigt aber keinerlei Anzeichen von Krise oder Schwäche, ganz im Gegenteil: Für den TRIGOS 2010, dessen Sieger vorige Woche in einer Gala in Wien geehrt wurden, bewarben sich in den vier Kategorien exakt 166 österreichische Unternehmen. Mit gutem Grund: Corporate Social Responsibility (CSR), also die Wahrnehmung gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung, verbessert nicht nur die Standards und die Kultur in den Unternehmen selbst, sondern auch die Beziehungen zu den Lieferanten und zu den Kunden.

„Wir leben unsere gesellschaftliche Verantwortung“ betonte etwa Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereingung, einer der Träger des TRIGOS. Mit der EVN und der Mondi AG seien zwei Mitglieder der Industriellenvereinigung unter den heurigen Preisträgern. Das, so Sorger, beweise, dass CSR den Unternehmen ein Anliegen sei, auch und gerade in Krisenzeiten: „Wäre es eine reine PR- oder Sponsoringmaßnahme, dann hätte es einen Rückgang gegeben.“ Das sei aber nicht der Fall gewesen, die Anzahl der Einreichungen sei angestiegen. Sorger: Es habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, wonach ernsthaft gelebte gesellschaftliche Verantwortung zu einem wirtschaftlichen Erfolg beitragen könne.

Fokus auf dem Arbeitsmarkt

Der Kampf um geradezu jeden Arbeitsplatz stehe derzeit im Zentrum der unternehmerischen Bemühungen, betonten Veit Sorger und Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer, übereinstimmend. Sozialminister Rudolf Hundstorfer hatte denn auch beim dem Abend – trotz einer weiterhin „sehr ernsten Lage“ – gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt mitgebracht. „Die Frühjahrsbelebung am Arbeitmarkt hält an“, die Anzahl Arbeitsloser sei im Mai gegenüber April rückläufig, die Stabilisierung der Beschäftigungslage auch an der sinkenden Anzahl der Kurzarbeiter ablesbar.

Breite Partnerschaft für TRIGOS

Ins Leben gerufen wurde der TRIGOS 2003 von Vertretern der Wirtschaft und von NGOs. Der Preis ist eine Auszeichnung für Unternehmen, die gesellschaftlich, sozial und ökologisch verantwortlich handeln, und somit der CSR-Preis Österreichs. Die Träger des TRIGOS sind die Caritas, das Österreichische Rote Kreuz, das SOS-Kinderdorf, der Umweltdachverband, die Diakonie Österreich, die Industriellenvereinigung, die Wirtschaftskammer Österreich, die Business Data Consulting Group, respACT und Die Presse. DIE FURCHE ist Medienpartner. Institutionelle Partner sind das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend sowie das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie das Lebensministerium. Zu den Sponsoren des Preises gehören im heurigen Jahr Microsoft Österreich, RZB Group, Österreichische Lotterien, Casinos Austria, Gugler Cross Media, Telekom Austria Group sowie der Fachverband Unternehmensberatung und IT der Wirtschaftskammer. In den bisher sieben Jahren wurden über 800 Projekte eingereicht und 100 Betriebe national und regional ausgezeichnet.

In der Kategorie Ökologie werden Maßnahmen für Klimaschutz, Umwelttechnik, Biodiversität sowie Energie- und Öko-Effizienz ausgezeichnet. Auf die Förderung benachteiligter Personen oder Regionen sowie die Unterstützung von Jugendlichen und von gemeinnützigen Organisationen stellen die Kriterien in der Kategorie Gesellschaft ab. Um Gleichbehandlung, Barrierefreiheit, Sicherheit sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht es in der Kategorie Arbeitsplatz. Und im Segment Markt werden vorbildhafte Produktions- und Lieferbedingungen sowie Innovationen zur Meisterung gesellschaftlicher Herausforderungen anerkannt. Der Sonderpreis, 2010 zum vierten mal in Kooperation mit Microsoft verliehen, würdigte die Bemühungen im Kampf gegen Armut und soziale Benachteiligung.

Wie wertvoll der TRIGOS den Unternehmen ist, zeigen die Ergebnisse einer Umfrage aus 2009. Zwei Drittel schätzten die erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit, ein ebenso hoher Anteil konnte dank ihres Engagement die Identifikation der Mitarbeiter mit der Unternehmen erhöhen: ein Vorteil im Wettbewerb um die besten Köpfe.

Arbeitsplatz

Idee der integrativen Produktion

Einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Menschen mit Behinderung integrierte die Firma ÖKOTECH Produktionsgesellschaft in das Unternehmen und in den ersten Arbeitsmarkt. Das steirische Unternehmen, erhielt den TRIGOS 2010 in der Kategorie Arbeitsplatz für sein Projekt der integrativen Produktion von Sonnenkollektoren. Die Jury beeindruckte das soziale Engagement, das für ein im Wettbewerb stehendes Unternehmen überdurchschnittlich groß ist. Das Produkt ist zudem ökologisch sinnvoll. Im Bild: BM Rudolf Hundstorfer, Preisträger Sebastian Eger-Mraulak (Ökotech), GS Anna Maria Hochhauser (WKÖ), Präs. Veit Sorger (IV).

Ökologie

Zertifikate für die Bierige Nachhaltigkeit

Die Kriterien regional, biologisch und klimafreundlich werden in der Produktions- und Lieferkette der 1. Obermurtaler Brauereigenossenschaft berücksichtigt. Die intensive Beschäftigung mit Nachhaltigkeit im Produktionsbereich bescherte dem Unternehmen eine Reihe von ökologischen Zertifikaten und heuer den TRIGOS in der Kategorie Ökologie. Die Firma legt zudem einen ausgezeichneten Nachhaltigkeitsbericht vor. Bild: Präsident Gerhard Heilingbrunner (Umweltdachverband), BM Niki Berlakovich (Lebensministerium), Preisträger Geschäftsführer Josef Rieberer (Murauer), Andreas Reinisch (Business Data Consulting Group).

Sonderpreis

Integration durch Bildung

Das Projekt „Integration durch Bildung“ setzt dort an, wo bereits frühzeitig der Armut und der sozialen Ausgrenzung begegnet werden kann: Durch außerschulische Aus- und Weiterbildung Jugendlicher in Lerncafés. Für diese Idee und ihre Umsetzung erhielt die Mondi AG den von Microsoft Österreich gestifteten TRIGOS Sonderpreis „Maßnahmen gegen Armut und soziale Benachteiligung“. Im Bild (v. l. n. r.) Maria-Theresia Unterlercher (SOS-Kinderdorf), Petra Jenner (Microsoft Österreich), TRIGOS-Preisträger Peter Oswald (Mondi) und Caritas-Präsident Franz Küberl .

Markt

Ökofaires Modedesign aus Österreich

Völlig neue Maßstäbe in der Textilbranche setzt das erste ökofaire Modelabel Österreichs, Göttin des Glücks OG. Das Unternehmen verarbeitet ausschließlich fair produzierte Biobaumwolle, berücksichtigt in der gesamten Produktionskette soziale und ökologische Kriterien. Das Projekt habe, so die Jury, auch Signalwirkung in einer Branche, in der CSR noch kaum Fuß gefasst habe, und trage zur Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft bei. Bild: Obmann Alfred Harl (FV Unternehmensberatung und IT der WKÖ), Preisträgerin Lisa Muhr (Göttin des Glücks) mit ihrem Team, SC Josef Mayer (BMWFJ), Außenpolitik-Ressortleiter Christian Ultsch (Die Presse).

Gesellschaft

Stolipinovo - Dialog mit den Stakeholdern

Einen völlig neuen Weg mit den Kunden und den Stakeholdern das Gespräch zu führen beschritt die EVN. Durch die Einführung von europäischen Standards der Stromversorgung konnte die EVN die Grundbedürfnisse in einer Romasiedlung in Bulgarien decken. Durch intensiven Dialog konnten in Stolipinovo die Infrastruktur verbessert, der Energieverbrauch vermindert und die Zahlungsmoral von 3 auf 85 Prozent der Rechnungen deutlich erhöht werden. Bild: GS Wolfgang Kopetzky (Rotes Kreuz), TRIGOS-Preisträger Vorstandsdirektor Peter Layr (EVN), Vorstandsvorsitzender Herbert Stepic (RZB Group), Direktor Michael Chalupka (Diakonie).

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