Den richtigen Umgang lernen

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Ernährungsexperten raten: Schweinefleisch maßvoll genießen und Qualitätsprodukte wählen.

Heute schon Schwein gehabt? Wenn ja, muss der nun Gesättigte kein schlechtes Gewissen haben, so die Meinung von Experten. Es kommt nur auf die vier Ws an: Wie, was, woher, wie oft. Also wie wird das Schweinefleisch zubereitet, was wird als Beilage serviert, woher kommt das Stück bzw. welche Qualität hat es und wie oft wird Fleisch genossen? Eine große Portion Gemüse und ein kleines, mageres Stück Schweinefleisch und höchstens dreimal die Woche - lautet die Richtschnur für den ausgewogenen Konsum. "Da Fleisch einfach sehr beliebt ist und vom Durchschnittsösterreicher zu oft und in zu großen Portionen verzehrt wird, kommt es vor allem darauf an, den richtigen Umgang mit Fleisch zu vermitteln", betont Ingrid Kiefer, Ernährungswissenschaftlerin bei der AGES. Die Expertin für Ernährungsprävention weist auf positive und potenziell ungünstige Eigenschaften von Schweinefleisch hin: Es enthält als einzige Fleischart besonders viel Vitamin B1, darüber hinaus hochwertiges Eiweiß (und weitere Vitamine, Mineralien und Spurenelemente). Zu viel davon und zu fett angerichtet, etwa frittiert oder in üppige Saucen gelegt, kann der Fleischkonsum aber langfristig den Körper schädigen.

"Der schlechte Ruf von Schweinefleisch ist unbegründet", sagt Rudolf Stückler von der Agrarmarkt Austria: "Durch moderne Züchtungsmethoden konnte der Fettgehalt um die Hälfte reduziert werden. Magere Stücke weisen einen Fettgehalt von ein bis zwei Prozent auf. Schweinefleisch unterscheidet sich in dieser Hinsicht kaum mehr von anderen Fleischsorten", sagt Stückler, AMA-Marketing Manager von Fleischwaren. Auch die verbreitete Meinung, Schweinefleisch könne das Cholesterin ansteigen lassen, konnte in einer Studie (2006) im Auftrag der AMA unter der Federführung von Meinrad Lindschinger vom privaten Institut für Ernährung und Stoffwechselerkrankungen entkräftet werden. 40 Probanden, alle gesund, verzehrten dreimal die Woche sechs Wochen hindurch 120 bis 150 Gramm Schweinefleisch mit dem AMA-Gütesiegel. Das Resultat: Bei Männern sank der Cholesterinspiegel, bei Frauen blieb er gleich. Stückler verweist auch auf die kleinbäuerliche Struktur der österreichischen Schweinezucht. Von den rund 45.000 Züchtern sind über die Hälfte Betriebe mit maximal acht Schweinen. Das Gütesiegel, das strenge Qualitätskontrolle garantiere, soll dem ernährungsbewussten Konsumenten als wesentliche Orientierungshilfe beim Kauf dienen, so Stückler.

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