Der Klimawandel ist real – und ungerecht

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Das sich verändernde Klima hat bereits jetzt dramatische Auswirkungen auf das Leben von Menschen in Armut. Gerade in Entwicklungsländern wird deutlich, wie Existenzen schlagartig durch Dürren oder sintflutartige Regenfälle vernichtet werden. Anpassung, die bei uns zu einem der wichtigsten Instrumente zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels geworden ist, ist vielerorts aufgrund der mangelnden finanziellen und technologischen Ausstattung nicht möglich. Hochwasser etwa können so ungehindert ins Landesinnere vordringen und ganze Küstenregionen zerstören. Hier der Aufruf der Plattform „Klimafairbessern“, der auch von der Caritas und der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz unterstützt wird.

Menschen in Entwicklungsländern leiden schon jetzt, obwohl sie kaum zum Klimawandel beitragen. Es sind die industrialisierten Staaten, die mit ihren Lebens- und Wirtschaftsweisen die Erderwärmung mit all ihren Folgen maßgeblich verursachen.

„Klima fair bessern!“ – die Kampagne der katholischen Hilfswerke – macht diese Ungerechtigkeit zum Thema und richtet den dringenden Appell an die österreichische Regierung: „Übernehmen Sie Verantwortung – Schaffen Sie ein Klima der Gerechtigkeit.“

Die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen steht unmittelbar bevor. Diese Verhandlungen bieten eine historische Chance zu globaler Zusammenarbeit im Kampf gegen den weiteren gefährlichen Anstieg der Temperaturen. Diese Chance darf nicht kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen. Mit drei zentralen Forderungen will „Klima fair bessern!“ das Abkommen, das die Zukunft des Lebens auf diesem Planeten entscheidend mitgestaltet, beeinflussen:

1. Das Abkommen muss verbindliche Ziele enthalten, die Treibhausgasemissionen der Industrieländer bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Niveau des Jahres 1990.

Die industrialisierten Länder müssen die Führungsrolle bei der Reduktion der Emissionen übernehmen und damit ihre ökologische Schuld gegenüber den Entwicklungsländern anerkennen.

2. Die Industrieländer müssen sich zur Bereitstellung von ausreichender, vorhersehbarer, gesicherter und leicht zugänglicher Finanzierung, zum Technologieaustausch sowie zu Capacity Building für Emissionsmaßnahmen und Anpassung in Entwicklungsländern verpflichten.

Diese Leistungen müssen als Kompensationszahlung der industrialisierten Länder für bereits verursachte Schäden an der Atmosphäre wahrgenommen werden.

3. Der Schutz des Rechts von Menschen in Entwicklungsländern auf eine nachhaltige Entwicklung muss von den industrialisierten Staaten anerkannt werden.

Die Maßnahmen der Klimapolitik müssen in adäquater Weise Armut und Verwundbarkeit berücksichtigen, um die Spirale der Ungleichheit in Entwicklungsländern nicht zusätzlich zu vertiefen.

Nur ein Abkommen, das diese Inhalte berücksichtigt kann die derzeit vorherrschende globale Ungerechtigkeit langfristig aufheben und zu einer nachhaltigen Entwicklung für alle Menschen beitragen.

www.klimafairbessern.koo.at

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