Dialog zwischen Wirtschaft, Ethik und Religion

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Der WER-Preis wurde am 7. November zum siebten Mal verliehen. Ziel des Preises ist es, den Austausch zwischen den teils sehr unterschiedlich scheinenden gesellschaftlichen Bereichen Wirtschaft, Ethik und Religion (WER) zu unterstützen.

Eine stärkere Vernetzung von Wirtschaft, Ethik und Religion ist heute wichtiger denn je, hieß es von Seiten der Gastgeber beim Festakt im Haus der Industrie. Gerade die aktuelle Krise der Finanzmärkte zeige, dass die Ökonomie ohne Werteorientierung nicht auskomme. Dieses Jahr wurden Preise im Wert von 7500 Euro vergeben. In der Kategorie eins (Doktorarbeiten und Habilitationen) wurde Alois Halbmayr für „Die Wechselwirkung von Gott und Geld“ ausgezeichnet. Eine der zentralen Fragen Halbmayrs war, ob das Geld nur ein Instrument sei, um das Leben zu organisieren, oder ob es die Macht in der Welt schlechthin sei. Er kam zu dem Schluss, dass für die Religion die Ökonomie eine wichtige Bezugsgröße ist, denn der Glaube versuche für alle wichtigen Fragen des Lebens einen Bezugspunkt herzustellen. Doch die Ökonomie stelle ebenso Fragen an die Religion: Die Art der Werte, die in einer Gesellschaft herrschen, sage viel über das Verhältnis zur Religion aus.

In der Kategorie zwei (Diplomarbeiten) wurden ex aequo Angela Feiner für „Corporate Social Responsibility – Die Rolle von Nonprofit-Organisationen“ und Andreas Reithofer für „Pilgertourismus an der Via Sacra: Eine Chance für die gesamte Region“ ausgezeichnet. Feiner untersuchte verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln in Österreich, vor allem am Beispiel von CSR-Partnerschaften zwischen Unternehmen und Nonprofit-Organisationen. Was Geografie mit Pilgertourismus zu tun hat, erklärte Reithofer in seiner Arbeit damit, dass selbst mit Nischenthemen Regionen mit starken Abwanderungstendenzen reüssieren können. Er fand weiters heraus, dass es nicht reiche, reine Themenwege anzulegen. Der historische Hintergrund sei notwendig.

Jedes Jahr wird der WER-Preis von der Industriellenvereinigung (Österreich, Oberösterreich und Steiermark) in Zusammenarbeit mit der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz (KTU) vergeben. Die Idee zum WER-Preis stammt vom Jesuitenpater Johannes Schasching, der als oberösterreichischer Gelehrter im Vatikan wirkte, und Ferdinand Reisinger, Professor für Gesellschaftslehre und Pastoralsoziologie an der KTU. Pater Schasching ist einer der großen Vordenker der katholischen Soziallehre und formulierte den Imperativ „Wirtschafte stets sach,- menschen- und gesellschaftsgerecht“, der dem WER-Preis zu Grunde liegt. Die IV unterstützt seit Beginn diesen „Dialogpreis“. (tom)

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