Unter dem Titel "Bahnhofsoffensive" subsummieren die Österreichischen Bundesbahnen seit 1997 weitreichende Um-, Aus-und Neubauten ihrer Bahnhöfe.
In der ersten Phase - die zehn Immobilien umfasst - wurden bereits im Dezember 2001 der Bahnhof Feldkirch, im Mai 2003 Graz Hauptbahnhof, im Jahr 2004 Innsbruck Hauptbahnhof und Linz Hauptbahnhof in Betrieb genommen. Sieben weitere sind in Bau: Wels Hauptbahnhof, Krems an der Donau, Baden, Wiener Neustadt, Leoben Hauptbahnhof und Klagenfurt Hauptbahnhof. Das Investitionsvolumen für Planung und Bau beträgt insgesamt 192,72 Millionen Euro.
Bahnhofsoffensive Phase zwei umfasst weitere zehn Bahnhöfe, die derzeit in der Bau-bzw. Planungsphase sind. Darunter fallen: Wien West, Wien Hauptbahnhof, Wien Nord, Wien Mitte, Wien Heiligenstadt, Wien Hütteldorf, Salzburg Hauptbahnhof, St. Pölten Hauptbahnhof, Bruck an der Mur und Attnang-Puchheim. Für die zweite Phase wurden bis dato 107,03 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt.
Die Offensive stellt somit eine Modernisierung der 20 frequenzstärksten ÖBB-Bahnhöfe dar, in denen in den vergangenen Jahren kaum Erneuerungen und Investitionen durchgeführt wurden. Es sind dies zwar nur zwei Prozent aller Bahnhöfe und Haltestellen der ÖBB, man erreicht mit ihnen allerdings 82 Millionen Reisende pro Jahr, das sind 45 Prozent der Bahnkunden.
Eine andere Baustelle ist der "Erweiterte Rahmenplan 2006-2011", der zwischen Infrastruktur-und Finanzministerium sowie den ÖBB abgeschlossen wurde: Die Tunnelbauten wie Koralm und Wienerwald reißen darin immer größere Löcher. Der "Liquiditätsbedarf aus Investitionstätigkeit" beträgt bis 2011 jährlich zwischen 1,3 und 1,2 Milliarden Euro. Währenddessen holt sich die Infrastruktur Bau AG in den nächsten Jahren bis zu zehn Milliarden Euro über Anleihen. Bei der aktuellsten versprechen die ÖBB einen Zinssatz von 3,875 Prozent pro Jahr.
