Energiepolitik ohne Machtspiele

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Der Streit um Gas und seinen Preis zwischen der Ukraine und Russland rückt leichtfertig vergessene Grundbedingungen der Energiepolitik wieder in das öffentliche Bewusstsein. Als da sind:

Erstens die fundamentale Bedeutung einer funktionierenden Energieversorgung für Volkswirtschaften und private Haushalte. Zweitens: In der Krise schützt am besten eine solidarische und starke Gemeinschaft. Drittens: Die große Abhängigkeit von wenigen Lieferländern.

Der Energiesektor ist von staatsnahen Unternehmen geprägt, und kapitalintensiv. Die Genehmigung von Standorten und Leitungen ist oftmals Gegenstand politischer Kämpfe und beansprucht viel Zeit. Die Energiepolitik des letzten Jahrzehntes förderte vor allem Liberalisierung und Wettbewerb. Zudem wird seit Jahren der Umstieg zu einer Versorgung auf Basis erneuerbarer Energieträger gefordert und durch steuerliche Maßnahmen unterstützt.

Alles Zielsetzungen, die zu unterstützen sind. Doch gerade in diesen Tagen erweist sich, dass größtmögliche Sicherheit in der Energieversorgung das wesentlich Ziel ist. Die Probleme dabei: Die Ressourcen sind unterschiedlich verteilt. Russland, Iran und angrenzende Länder besitzen viel Gas. Der nahe Osten Öl. Kohle ist breit gestreut. Bei den erneuerbaren Energieträgern, die großteils in Elektrizität umgewandelt werden, haben beispielsweise Österreich Wasser, Deutschland Wind, die Mittelmeerländer Sonne. Es ist naheliegend, jene Energieträger zu nützen, die man hat. Und die erforderlichen Leitungen - seien es Pipelines oder Stromleitungen - krisenfest und effizient zu bauen. Unter größtmöglicher Schonung der Umwelt.

Soweit der Plan, dem vermutlich alle zustimmen. Entscheidend ist, die ohne politisches Kleingeld und populistischen Stimmenfang stetig umzusetzen. Selbst wenn die Versuchung dazu groß ist, denn Energiesicherheit geht uns alle an.

Die Autorin ist Mitglied im Verbund-Vorstand

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