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Fremdenverkehr im Aufwind

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Hinsichtlich der Intensität der touristischen Frequenz, als auch hinsichtlich des damit zusammenhängenden größeren Anteiles der Fremdenverkehrswirtschaft an der Volkswirtschaft. Mit der steigenden Tendenz bei den Nächtigungen und Deviseneinnahmen stieg erfreulicherweise auch das Angebot an Betten (1966: 838.573; 1969: 913.650), sowie auch anderer Fremdenverkehrseinrichtungen, so daß im Gesamten das Angebot Österreichs vielfältiger, attraktiver und qualitativ besser wird.

84 Seilschwebebahnen, 16 Standseilbahnen, 35 Doppelsesselbahnen, 244 Einsesselbahnen, 3 Zahnradbahnen, eine Höhenschmalspurbahn, 1800 Schleiflifte sowie 150 Hallenschwimmbäder seien als Beispiel dafür angeführt, daß die Fremdenverkehrswirtschaft sich als nationale Wachstumsindustrie etabliert hat, und daß von ihr Wachstumsimpulse ausgehen.

Welttourismus im Wandel

Wieweit Österreich der steigenden Konkurrenz im Kampf um den Auslandsgast begegnen kann, hängt davon ab, wieweit wir unser Angebot der wechselnden Nachfrage im Ausland anpassen können und wieweit wir fähig sein werden, dieses Angebot im Ausland werblich zu „verkaufen“. Stärker als bei irgendeinem anderen der führenden Reiseländer ist der Ausländerfremdenverkehr Österreichs mit 75,5 Prozent Nächtigungen deutscher Gäste im Fremdenverkehrs jähr 1968/69 durch den Nachbarschaftstourismus bestimmt, wobei das Erholungsmoment eine große Rolle spielt. Der internationale Trend des Reisens geht jedoch zur Fernreise, wobei der Jumbo-Jet als interkontinentales Massenverkehrsmittel große Bedeutung erlangen wird. Die immer stärker werdende Kommerzialisierung des Reisens führt dazu, daß Reisevermittler immer entferntere Reiseziele innerhalb von Pauschalreisen anbieten werden, da diese auch mehr Gewinne versprechen. Dem im Ausland festzustellenden Trend, daß Luftverkehrsgesellschaften und Banken

Abwicklung der Hotelbuchungen (Computer) wird in Österreich ebenfalls in Kürze feststellbar sein; die Umstellung auf die Erfordernisse der siebziger Jahre beginnt.

Werbeerfolge gestern und morgen

Eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg Österreichs im internationalen Tourismus in der nächsten Zukunft hat der für die Förderung der Fremdenverkehrswirtschaft zuständige Minister, Komm.-Rat Otto Mitterer gesetzt, indem er für das Jahr 1970 für die Österreichische Fremdenverkehrswerbung (ÖFVW) eine erfreuliche Erhöhung des Budgets durchgesetzt hat. Obgleich diese Erhöhung mit großer Freude aufgenommen wurde, betrübt jedoch gleichzeitig die Erkenntnis, daß diese Erhöhung de facto nur eine Kosten-valorisierung darstellt (Kostensteigerungen im Ausland wurden somit aufgefangen). Das Werbepotential konnte leider nicht erhöht werden und ist damit gleich hoch wie zu Beginn der abgelaufenen Gesetzgebungsperiode. Daß das Werbepotential nicht gesteigert werden kann, ist bedauerlich, zeigt sich doch, daß einerseits in den USA die Werbung besonders kostspielig ist, anderseits jedoch sich der Erfolg unmittelbar ablesen läßt: Die Nächtigungen von US-Touristen in Österreich stiegen im Fremdenverkehrs jähr 1968/69 gegenüber 1967/68 um 15,3 Prozent. Werbeaktionen wie etwa die Einladung des Kongresses der amerikanischen Reiseschriftsteller im Jahre 1968 nach Österreich (an der viele österreichische Stellen, zusammen mit der ÖFVW beteiligt waren) sowie die Durchführung zweier großer Werbeveranstaltungen in Holland, dessen Touristen nun an zweiter Stelle der Ausländernächtigungen in Österreich liegen, tragen meist unmittelbare Früchte und beweisen die Richtigkeit unserer Werbestrategie.

Es liegt tatsächlich noch in der Macht Österreichs, sich weiter im Aufwind des internationalen Tourismus zu halten. Die Weichenstellungen müssen aber freilich schon heute vorgenommen werden!

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