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Girocredit prag präsentiert ersten geschäftsbericht

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Die GiroCredit Prag AG konnte ihr erstes Geschäftsjahr mit einem weit über den Erwartungen liegenden Erfolg abschließen. Wie aus dem nun vorliegenden ersten Geschäftsbericht der tschechischen CiroCredit-Tochter hervorgeht, erzielte die Bank nach nur neunmonatiger Geschäftstätigkeit Ende 1993 bereits einen operativen Gewinn.

Die GiroCredit, in Prag schon seit Jahren mit einer Repräsentanz vertreten, gründete zu Beginn des Vorjahres eine Tochtergesellschaft, die mit 1. Februar 1993 ihre Tätigkeit aufnahm. Die GiroCredit Bank Prag AG ist im Besitz einer Vollbank und Devisenlizenz, so daß sie alle international üblichen Bankdienstleistungen sowohl in CZK als auch in anderen Währungen anbieten kann.

Produktschwerpunkte sind: Kontoführung und Zahlungsverkehr, Betriebs- und Investitionskredite, Handelsfinanzierungen, Devisenhandel sowie Wertpapierhandel und Wertpapierverwaltung. In ihrem ersten Geschäftsbericht weist die GiroCredit Bank Prag eine Bilanzsumme von 2871 Mio. CZK (rd. 1150 Mio. S) und trotz der Anlaufkosten bereits einen operativen Gewinn von 2,4 Mio. CZK (rd. 1 Mio S) aus. Unter Berücksichtigung der pauschalen steuerlichen Risikovorsorgen, die im maximalen möglichen Ausmaß angesetzt wurden, ergibt sich für das erste Jahr ein Bilanzverlust.

Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung schreibt man vor allem der hohen Serviceorientierung der Bank zu. Diese Ausrichtung der Bank wird auch von den qualifizierten und motivierten tschechischen Mitarbeitern getragen. So ist es der Bank gelungen, sich sowohl bei ausländischen wie auch lokalen Firmenkunden einen sehr guten Ruf aufzubauen.

Über das Netz der GiroCredit Wien ist auch die GiroCredit Prag schnell und zuverlässig mit der internationalen Banken- und Finanzwelt verbunden. Sehr gefragt bei institutionellen wie privaten Anlegern ist auch das Investmentbanking-Know-how der Bank, die eines der aktivsten Mitglieder der Prager Börse ist.

Filiale in Ostrau

Dem wachsenden Zulauf von Kunden trägt die Bank mit der Eröffnung einer Filiale Rechnung, die in Kürze den Betrieb aufnehmen wird. Die Bank wird durch eine Präsenz in Ostrava (Ostrau), der drittgrößten Stadt und dem zweitwichtigsten Industriestandort Tschechiens, wo bereits starke Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen bestehen, die Abwicklung der Geschäfte erleichtern. In der Region Ostrau liegen die Schwergewichte im Bereich der Schwerindustrie (Bergbau, Metall), Maschinenindustrie, Lebensmittel-, Chemie- sowie Elektronikindustrie). Die österreichische Wirtschaft ist in diesem Raum bereits durch Beteiligungen bzw. Geschäftsverbindungen mit Unternehmungen präsent.

Von den insgesamt rund 80 Mitarbeitern der GiroCredit in Tschechien werden acht in der Filiale Ostrau tätig sein. Für 1994 erwartet sich die GiroCredit Bank Prag AG durch die zweite Privatisierungswelle positive Impulse für die Wirtschaft und insbesondere eine Trendumkehr für die Prager Börse, die nach einem rasanten Anstieg in den letzten Monaten eine Kurskorrektur erfuhr. Analysten zufolge sind die Perspektiven für Tschechien für 1994 jedenfalls äußerst positiv: Die GiroCredit Research prognostiziert für 1994 ein Wirtschaftswachstum von 4 Prozent und für das nächste Jahr sogar ein Plus von 5 Prozent.

Gezielter Ausbau in Zentraleuropa

Was die strategische Positionierung der GiroCredit in Zentraleuropa betrifft, verweist Giro-Generaldirektor Herbert Lugmayr auf die intensive Aufbauarbeit der Bank in den angrenzenden Reformstaaten. Die GiroCredit ist sowohl in Tschechien als auch in Ungarn sowie in der Slowakei (durch eine Beteiligung an der Istrobanka) und in Polen (Beteiligung an der Bank Roz-woju Ekspotu/Export Development Bank) vertreten. In Slowenien und Kroatien bestehen Repräsentanzen.

Mit niederösterreichischen und oberösterreichischen Sparkassen werden zur Zeit Gespräche über die grenzüberschreitende Präsenz dieser Sparkassen geführt, wobei sowohl die GiroCredit in Wien als auch die GiroCredit in Prag in diese Verhandlungen eingebunden sind. Die GiroCredit betrachtet diese angrenzenden Volkswirtschaften als ihren erweiterten Heimmarkt und sieht sich auch im Interesse der österreichischen Wirtschaft verpflichtet, österreichische Unternehmungen in diesen wichtigen Märkten zu begleiten. Die Tatsache, daß Österreich nunmehr sehr bald Mitglied der EU sein wird, kann die Bedeutung Österreichs als Drehscheibe für die Wirtschaftsbeziehungen dieser beiden Staatengruppen nur verstärken. Insbesondere wird auch der Finanzplatz Österreich speziell gefordert sein.

Es ist das klare Ziel der GiroCredit, ihre Stellung sowie die Position des Sparkassensektors in diesen Märkten gezielt auszubauen, was ja auch durch den Schritt nach Ostrau unterstrichen wird. Die Ergebnisse der letzten Jahre sind sehr ermutigend, denn es konnte - trotz Anwendung strengster Risikomaßstäbe - eine sehr bemerkenswerte Geschäftsentwicklung verzeichnet werden.

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