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Ein ganzes Bündel von ausgewählten Umweltaktien befindet sich in „Umweltinvest-mentfonds”, an denen man Anteile erwerben kann. In den USA, wo es Tausende Aktiengesellschaften gibt, sind einige dieser Unternehmen für ökologisch orientierte Anleger geeignet. Es gibt hier schon eine lange Tradition von sogenannten Ethik-Investmentfonds, und fast jedes Jahr kommen neue Namen hinzu.

Nach einer Schätzung des US-Verbandes „Social Investment Forum” hat der Betrag, der in den USA nach ethischen Kriterien angelegt wird, 1990 die Grenze von 400 Milliarden Dollar (!) überschritten und hält derzeit bei über 800 Milliarden Dollar.

Nur ein Bruchteil davon (derzeit gut zwölf Milliarden Dollar) allerdings wandert in die erklärten Ethik-Investmentfonds, der weit größere Teil wird in Eigenregie oder mittels professioneller Depotverwaltung nach bestimmten Kriterien angelegt. Das Volumen der über 20 britischen einschlägigen Fonds, die seit 1984 auf den Markt kamen, beträgt mit zirka 700 Millionen Pfund rund ein halbes Prozent des Gesamtvermögens aller britischen Investmentfonds.

Weltweit gibt es mittlerweile schon über 14Ö verschiedene Investmentfonds, die nach ethisch-ökologischen Kriterien geführt werden. Nicht einmal ein Dutzend davon ist im deutschsprachigen Raum (inklusive Luxemburg) zu finden. Auch renditemäßig konnten die „deutschsprachigen” Umweltfonds bisher kaum mithalten: sie kamen erst Anfang der neunziger Jahre auf den Markt, als der größte „Umwelttechnologie”-Boom bereits vorüber war: von Anfang 1985 bis Anfang 1990 ist beispielsweise der amerikanische Index für Umwelttechnologieaktien um über 480 Prozent gestiegen, während der Gesamtmarkt „nur” 110 Prozent zugelegt hat. In den fünf Jahren von 1988 bis 1992 haben die US-Umweltfonds durchschnittlich insgesamt 90 Prozent Gewinn erwirtschaftet, was dazu führte, daß auch rein renditeorientierte „kapitalistische” Anleger Umweltfondsanteile kauften, weil sie damit oft überdurchschnittliche Gewinne erzielen konnten.

Die meist in den Jahren 1989 bis 1992 auf den (meist Luxemburger) Markt gebrachten „deutschsprachigen” Umweltfonds konnten jedoch nicht an die großen Steigerungsraten der achtziger Jahre anknüpfen. Die Kuwaitkrise und die allgemeine wirtschaftliche Rezession haben auch die Kurse vieler Umwelttechnologieaktien (und damit den Anteilswert der Fonds) fallen lassen. Einige dieser Fonds waren 1995 jetzt günstiger zu haben als zu ihrem ursprünglichen Ausgabepreis: erst 1996 und die erste Hälfte 1997 brachten wieder zweistellige Gewinne.

Im deutschsprachigen Raum wurden seit 1989 mehr als ein Dutzend Investmentfonds mit ethisch-ökologischem Anspruch lanciert, von denen man folgende vier Fonds mangels Volumen aufgelassen hat:

■ HYPO Umweltfonds (L, 1990-1996)

■ ÖkoTrust (A, 1992-95)

■ Raiffeisen-Umweltfonds (A, 1989-1997)

■ Z-Umweltfonds (A, 1989-1996) Zwei neue Fonds (beziehungsweise neu gestaltete wie der „Prime Value”) und der fondsähnliche „Öko-Korb” der Linzer Imperial Bank AG werden aber demnächst auf den Markt kommen. Die schon bestehenden Umweltfonds im deutschsprachigen Raum (Gesamtvolumen rund drei Milliarden Schilling) erzielten 1996 eine Wertsteigerung von durchschnittlich rund 13 Prozent, in den ersten neun Monaten 1997 weitere rund 22 Prozent.

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