Kirche: Geld und Gewissen

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Ethik ist zukunftsfähig und belohnt mit langfristiger Rendite.

Ganze Länder wurden durch sie in Wirtschaftskrisen gestürzt, Armut und Umweltzerstörung greifen um sich: Kapitalströme, die nur ihre eigene Vermehrung zum Ziel haben und auf ökologisch und sozial nachhaltige Kriterien keinen Wert legen, zerstören Lebensgrundlagen.

Pflicht zur Nachhaltigkeit

Dass es bei der Geldanlage aber auch anders geht, zeigen immer mehr Pensionskassen, kirchliche Einrichtungen, Stiftungen und private Investoren: Viele von ihnen denken um und beziehen den Nachhaltigkeitsgedanken in ihre Investitionen ein. Die Kirchen Österreichs etwa haben sich explizit dazu verpflichtet, heißt es doch im Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich: "Wirtschaft bedarf sozialer und ökologischer Rahmenbedingungen, damit sie dem Leben dient und auf Dauer erfolgreich ist." Und weiter: "Die christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften in Österreich prüfen die Möglichkeiten, ihr Vermögen vorwiegend in solchen Fonds anzulegen, die in Unternehmen investieren, die ihre Tätigkeit in überprüfbarer Weise nach Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtskriterien ausrichten.

Schließlich sind Kirchen auch Unternehmen, die ihr Geld anlegen müssen, wie Bischof Alois Schwarz bei einer Veranstaltung der Ratingagentur oekom research klarstellte: "Da die Kirche auch Wirtschaftsunternehmen ist, ist die Beschäftigung mit wirtschaftlichen Belangen zur Sicherstellung ihres Auftrages und zur Sicherung der Arbeitsplätze unverzichtbar." Er beschreibt die daher notwendige Symbiose von Kirche, Kapital und Ethik: "Der Mensch hat die Geldwirtschaft erfunden, um seine Bedürfnisse besser decken zu können. Doch Kapitalströme müssen Gewinne bringen, ohne Mensch und Natur zu schaden." Aufgabe der Kirche sei es, die von ihr beeinflussten Geldströme so zu gestalten, dass soziale Gerechtigkeit wieder ein erreichbares Ziel werde. Dafür müsse sich die Kirche "an ethisch begründeten Kapitalanlagen beteiligen. Schließlich will sie sich in die gesellschaftliche Diskussion einmischen und zu einem Gesinnungswandel beitragen, der (...) in umsetzbarer Weise zu einem Bedingungswandel führt."

Aber nicht nur die Vorbildfunktion spricht dafür, dass Kirchen nach Nachhaltigkeitskriterien investieren, der einzigen Form zukunftsfähigen Wirtschaftens. Ökologisch und sozial verantwortliches Handeln führt langfristig auch zu höherer Effizienz und sparsamerem Ressourcenverbrauch, was etwa im Lichte des Kyoto-Protokolls große Bedeutung erlangt. Und letztlich wieder die Rendite steigert - die im Übrigen nicht geringer ist als bei herkömmlichen Investments. Wissenschaftliche Untersuchungen stellen in der Mehrheit einen positiven Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und ökonomischem Erfolg fest. So kam etwa die Baseler Bank Sarasin in zwei Studien in den Jahren 1999 und 2002 zu dem Ergebnis, umwelt- und sozialverträgliche Aktienanlagen erzielten mindestens eine gleich hohe Rendite wie herkömmliche Anlagen, zusätzlich wurde festgestellt: "Aktien von umwelt- und sozialverträglichen Unternehmen haben im Vergleich zu anderen Unternehmen derselben Branche ein geringeres Risiko von Kursschwankungen relativ zum Gesamtmarkt."

Kommende Generationen

Aber auch private Anleger sind gefordert, in ethisch orientierte Geldanlagen zu investieren, schließlich müssen auch ihnen die kommenden Generationen am Herzen liegen. Das Bewusstsein dafür scheint jedenfalls vorhanden zu sein, wie Ecologic, das "Institut für europäische und internationale Umweltpolitik" herausfand. Eine Umfrage in Deutschland ergab, dass es für 80 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig ist, dass die Altersvorsorgeunternehmen die Gelder ihrer Kunden nutzen, um Unternehmen zu umweltfreundlicherem und sozial verträglicherem Verhalten zu bewegen.

Wer ethisch investieren will, ist bei Finanzinstitute wie dem Bankhaus Schelhammer & Schattera gut aufgehoben. Die Privatbank zählt zu den Pionieren des ethischen Investments und bietet eine Palette an Bankprodukten mit ethischer Ausrichtung an: vom Investmentfonds über Vermögensverwaltung bis hin zu maßgeschneiderten Spezialfonds für institutionelle Kunden.

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