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Länderbank: Expansion

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Ihre Halbjahresbilanz legte vor kurzem die Österreichische Länderbank AG ab. Hervorragende Ergebnisse der ersten Hälfte dieses Geschäftsjahres dürfte dabei die Tatsache gewesen sein, daß es gelungen ist, gemeinsam! mit der Creditanstalt Bankverein und der Bausparkasse Wüstenrot ein Arbeitsübereinkom-men abzuschließen. Nach diesem Übereinkommen, das — so hört man zur aligemeinen Zufriedenheit aller Partner — bereits wirksam geworden ist, kann die Länderbank nunmehr auch ihren Kunden ein Fullservice auf dem Bausparsektor bieten. Sie hat damit einen weiteren Schritt in der Anlageberatung gemeinsam mit der CA getan. Das erste Halbjahr der Länderbank wurde bei vorsichtiger Disposition mit einer starken Geschäftsaus-waitung abgeschlossen. Im ersten Halbjahr 1969 erreichten die Schil-linggesamturtisätze 434 Milliarden Schilling; sie lagen damit um 46 Milliarden Schilling oder 12 Prozent über den Umsätzen des gleichen Zeitraumes 1968 mit 388 Milliarden Schilling. Damit haben die im Vorjahr stark angestiegenen Umsätze der Länderbank neuerlich zugenommen. Ebenfalls ein Plus zeigten die übrigen Leistungsziffern gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 1968.

Auslandsgeschäft nahm zu

Die Kundenumsätze in Fremdwährung nahmen im ersten Halbjahr 1969 um 9,9 Prozent, nach 9,0 Prozent im Vorjahr zu. Sie wurden durch die im Zusammenhang mit den Gerüchten über die DM-Aufwertung im Mai 1969 getätigten Transaktionen unserer Kunden beeinflußt. Um 4,7 Prozent erhöhten sich die Kun-denumsätze auf Ausländerkonten, wenn auch in einem geringeren Ausmaß als im Vorjahr. Eine Zunahme von 600 Millionen Schalung verzeichnete man im Geschäftssemesteir 1969 bei den Krediten. Das Kreditvolumen stieg damit auf 10.3 Milliarden Schilling. Bei dieser Kreditausweii-

tung spielte neben der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung die Inanspruchnahme von Krediten im Zusammenhang mit der Währungssi cherhei.t im Mai 1969 eine große Rolle.

Die Beteiligungsgesellschaften

Die Beteiligungsgesellschaften entwickelten sich zufriedenstellend. Jede Beteiligung schüttete für das Jahr 1968 Dividenden aus; so die Perlmoser Zementwerke AG 10 Prozent auf das erhöhte Aktienkapital, die Vorarlberger Zementwerke Lorüns AG wieder 7 Prozent, die Maschinenfabrik J. M. Voith AG abermals 5 Prozent auf das erhöhte Grundkapital und nach einer Pause die Waagner-Riro AG 4 Prozent sowie sie Chemiefaser Lenzimg AG 5 Prozent.

17 Milliarden Schilling Bilanzsumme

Um 820 Millionen Schilling erhöhte sich die Bilanzsumme der Länderbank gegenüber im Vorjahr: + 866 Millionen Schilling auf 17 Milliarden Schilling. Die Fremdmittel nahmen hierbei insgesamt um 605 Millionen Schilling auf 14.904 Millionen Schilling zu; von den Zugängen entfielen auf die Schlillingeinlagen 401 Millionen und auf die Währungsverpflichtungen 204 Millionen Schilling. Der Zufluß an Spareinlagen war mit 201 Millionen Schilling besser als im Vorjahr (-4- 184 Millionen Schilling), obwohl die währungspditischen Ereignisse im Mai 1969 die Sparneigung beeinträchtigten. Die Gesaimtltiquidiität zum 30. Juni 1969 erreichte 49.6 Prozent der Schil-lingverpfliicbtungen gegenüber

49,8 Prozent am 30. Juni 1968 und

53.2 Prozent am 31. Dezember 1968. Auf die Liquidität ersten Grades entfielen 11,3 Prozent gegenüber 11,9 Prozent am gleichen Stichtag des Vorjahres und 15,7 Prozent am 31. Dezember 1968. Im ersten Semester 1969 wird zwar die Barreserve um 453 Millionen Schilling geringer ausgewiesen, doch verlangte die Länderbank um 100 Millionen Schilling mehr in Bun-desschatascheinen und um 412 Millionen mehr bei inländischen Kreditunternehmen kurzfristig. Am 30. Juni 1969 waren weder Wechsel 'bei der österreichischen Nationalbank rediskontiert noch Wertpapiere im Lombard. Die Zah-lungsbereitsebaft war während der ersten sechs Monate 1969 immer in hohem Maße gegeben. Die außerordentliche Elastizität der Bank wurde anläßlich der Transaktionen im Mai i960 unter Beweis gestellt, als unsere Kunden ihre DM-Verpflichtungen frühzeitig albdeckten. Etwa 1,5 Milliarden Schilling an Zwischenbank- und Primäreinlagen wurden in diesem Zusammenhang abgezogen und etwa 500 Millionen Schilling wurden an Krediten zusätzlich beansprucht.

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