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Mit einem Gutschein auf Partnersuche

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Partnerinstitute sind zu einem florierenden Gewerbe geworden (siehe Furche Nr. 41/1996). Bieten sie einen erfolgreichen Start in die Zukunft oder erweisen sie sich eher als finanzieller Reinfall?

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Partnerinstitute sind zu einem florierenden Gewerbe geworden (siehe Furche Nr. 41/1996). Bieten sie einen erfolgreichen Start in die Zukunft oder erweisen sie sich eher als finanzieller Reinfall?

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Das Geschäft mit der Einsamkeit blüht. Rund 120 Partnerinstitute bemühen sich derzeit in Österreich um das „Glück” von Menschen, die nicht alleine leben wollen oder können. In der FURCHE-Ausgabe der vergangenen Woche haben wir Psychotherapeuten befragt, was Singles eigentlich dazu treibt, per Zeitungsinserat oder sonstwie einen Partner zu finden.

Diese Woche geht es um die Frage, wie sehen sich die Partnerinstitute selbst? Was sagen Konsumentenschützer über deren Seriosität?

Dazu Eva Sironi, Mitarbeiterin im Europäischen Partnerring (EPR): „Das Ziel unserer Vermittlertätigkeit ist es, Menschen glücklich zu machen. Dabei steht die Eheschließung als erstes Ziel und größter Erfolg an vorderster Stelle unserer Bemühungen. Ein Partner und eine Familie ist auch das erklärte Ziel von 90 Prozent unserer Kunden.”

Nach welcher Unternehmenspolitik wird gearbeitet? „Grundvoraussetzung jeder Bewerbung muß Anstand und moralische Sauberkeit sein. Wir können das durch persönliche Gespräche und durch die Überprüfung der uns vorgelegten persönlichen Daten recht gut feststellen. Jeder Auftraggeber muß in unserem Institut die Sicherheit haben, daß der vorgeschlagene Partner seriös und anständig ist”.

Den Partnersuchenden werden Fragebögen vorgelegt, in denen nach ihrer Einstellung zu Beruf, zum Freundeskreis, zu Familie, zu Partnerschaft, zu Kindern und zur Sexualität gefragt wird. Dazu kommen Fragen betreffend Religion, Familienstand, Größe, Gewicht, eventueller Körperfehler, Haar- und Augenfarbe, Figur, Anstellungsverhältnis, Einkommen, Schulbildung, eventuelle Schulden und Bürg-schaften, Besitz, Hobbies, Gesundheit, Vorstrafen, Familienverhältnisse.

Ein Ausweis wird immer verlangt, die Selbstbeschreibung und eine Auflistung der Wünsche an den präsumptiven Partner ergänzen die streng vertraulichen Angaben. Ein erstes persönliches Gespräch sowie die Einspeicherung in den Computer muß der Partnersuchende mit 27.000 Schilling berappen. Dafür verpflichtet sich das Institut, für die nächsten zwei Jahre insgesamt 52 Partnervorschläge zu bringen. Der Partnersuchende erhält dafür ein Heft mit „Gutscheinen”, die innerhalb der zwei Jahre einzulösen sind. Hat er jemand Passenden gefunden, so kann er/sie sich für die nächste Zeit „sperren” lassen und bekommt erst wieder Vorschläge, wenn der nächste Gutschein eingesandt wird.

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