Mobilität auf ökologisch

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Es gibt Alternativen zum Auto, aber auch für das Auto gibt es Alternativen bei den Treibstoffen. Beimischungen von Biokraftstoffen etwa schonen die Umwelt und das Klima.

Die unzweifelhaft umweltfreundlichste Art der Fortbewegung ist es, zu Fuß zu gehen. Doch das Bedürfnis nach Mobilität mit dem Gebot des Umweltschutzes in Einklang zu bringen, ist keine ganz einfache Aufgabe. Mit dem Auto fahren? Das will ökonomisch und ökologisch wohlüberlegt sein. Öffentliche Verkehrsmittel? Ja, aber nicht für alle Verbindungen. Fahrrad? Ja, aber nicht für alle Entfernungen. Dennoch gibt es für eine ökologische Mobilität dank technischen Fortschritts berechtige, reelle Hoffnung: Schon heute stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, den Ruf des Verbrennungsmotors als Klimakiller zu relativieren.

Dazu gehört etwa die Verwendung erneuerbarer Kraftstoffe wie Biodiesel, Bioethanol, Biogas oder Pflanzenöl. Im vorigen Jahr wurden in Österreich bereits 510.000 Tonnen an Biokraftstoffen im Verkehr eingesetzt. Mineralölfirmen sind per EU-Biokraftstoff-Richtlinie dazu verpflichtet, ihren Treibstoffen 5,75 Prozent biogene Produkte beizumischen. Dadurch werden pro Jahr 1,4 Millionen Tonnen an Treibhausgasen eingespart.

Das ist noch steigerbar: Wer mit höherem Anteil an Biosprit fahren möchte, sollte die technische Machbarkeit mit dem Autohersteller abklären. Denn Einspritzdüsen und Leitungen sind nicht von üblicher Serienfertigung aus dafür geeignet. Das gilt besonders für reines Pflanzenöl, zum Beispiel aus Raps oder Sonnenblumenkernen. Eine kleine technische Umrüstung macht aber jedes Auto fit für Bio.

Gas bedeutet weniger schädliche Abgase

Wachsender Beliebtheit erfreuen sich Erdgasautos. Fast jeder Hersteller bietet einige Modelle mit dieser Antriebsart an. Zwar ist Erdgas kein erneuerbarer Rohstoff, doch bei seiner Verbrennung entstehen deutlich weniger Emissionen an Kohlenmonoxid, Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen als bei Benzin oder Diesel.

Voll im Trend liegen Hybridfahrzeuge. Die Kombination aus Elektromotor und Verbrenner kostet zwar ein wenig mehr als herkömmliche Wagen. Doch dafür fährt man mit der Gewissheit, technologisch am derzeit aktuellsten Stand zu sein. Ihre Popularität verdanken die Technokarossen nicht zuletzt prominenten Fürsprechern. Schauspieler wie Leonardo DiCaprio und Harrison Ford oder der Musiker Sting zeigen sich gerne hinter dem Lenkrad ihres Hybridautos. Käufer eines alternativ angetriebenen Autos erhalten neben dem guten Gewissen auch handfeste Steuervorteile. Seit 1. Juli 2008 gibt es den NOVA-Bonus von bis zu 500 Euro. Diesen Bonus wird auch bei Erwerb eines Fahrzeuges mit weniger als 120 g/km CO2-Emissionen gültig. Elektrofahrzeuge sind völlig von NOVA und der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit.

Explizit spricht das Lebensministerium Gemeinden, Betriebe und Verbände an. Fuhrparkbetreibern stehen im Rahmen des klima:aktiv-Förderungsprogramms, sowie der Umweltförderung zahlreiche Möglichkeiten der Förderung zur Verfügung. Bei Anschaffung von bis zu zehn alternativ angetriebenen Fahrzeugen kann eine Förderpauschale zwischen 200 und 5.000 Euro beansprucht werden. Im Fall von Biogas verdoppelt sich die Pauschale, sofern der Biogas-Anteil 40 Prozent übersteigt. Bislang wurden 3,8 Millionen Euro für Fuhrparkumstellungen vergeben. Die aktive Strategie des Lebensministeriums, derartige Anreize zu schaffen, zeigt bereits Wirkung. So betreiben heute mehr als 224 klima:aktiv mobil-Projektpartner (Betriebe, Länder, Städte und Gemeinden, Bauträger) über 4.600 Fahrzeuge mit alternativem Antrieb. Dadurch werden rund 125.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart.

Training für eine ökologische Fahrweise

Jeder Liter Treibstoff belastet nicht nur die Umwelt. Er kostet auch Geld. Oft unterschätzt wird dabei eine ganz simple Möglichkeit, Treibstoff zu sparen: durch eine Veränderung der Fahrweise. Zu spätes Schalten und der sprichwörtliche Bleifuß sind nur zwei der typischen Unsitten, die man sich schnell angewöhnt. Zwar sind die meisten Autofahrer felsenfest von ihren Künsten hinter dem Volant überzeugt. Doch wie gut „gut“ wirklich ist, zeigt sich oft in der Geldbörse. Die Österreichische Energieagentur hat errechnet, wie hoch das Einsparpotenzial bei entsprechender Fahrweise ist. Ausgehend von einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometer und einer Verbrauchsreduktion von 15 Prozent bleiben am Ende des Jahres – je nach Fahrzeug – zwischen 150 und 450 Euro übrig.

Diesem Nutzen steht die vergleichsweise geringe Investition einer entsprechenden Schulung gegenüber. Ein Mangel an Kursmöglichkeiten besteht jedenfalls nicht. Mehr als 400 von klima:aktiv zertifizierte Trainerinnen und Trainern bieten Kurse für Fahrzeuglenker an. Bisher haben 16.000 Personen ihre Dienste in Anspruch genommen. Das Lebensministerium schätzt den dadurch bewirkten Spareffekt an CO2 auf rund 3.000 Tonnen pro Jahr. Nichtsdestotrotz kann es nicht schaden, das Auto auch mal zu Hause stehen zu lassen und seine Wege gesetzten Schrittes zu Fuß zurückzulegen.

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