Nach wie vor recht gut unterwegs

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In einem Großteil der Welt hat die nach der Finanz- und Wirtschaftskrise eingetretene Erholung im Jahr 2011 spürbar an Schwung verloren. Der Euroraum ist durch die Staatsschuldenkrise besonders stark betroffen und wird im Jahr 2013 das zweite Jahr in Folge eine schrumpfende Wirtschaftsleistung aufweisen. Die einzelnen Euroraumländer sind jedoch in einem sehr unterschiedlichen Ausmaß getroffen. Von den großen Volkswirtschaften weist derzeit lediglich Deutschland positive Wachstumsperspektiven auf.

In diesem schwachen internationalen Umfeld behauptet sich Österreichs Wirtschaft zwar nach wie vor recht gut, kann sich aber natürlich nicht gänzlich von den negativen Entwicklungen abkoppeln. Die Konjunkturprognosen für Österreich wurden daher zuletzt erneut nach unten revidiert. So erwartet die OeNB in ihrer jüngsten Prognose für 2012 und 2013 nur mehr ein Wachstum von jeweils rund 0,5%. Mit einer deutlicheren Beschleunigung des Wachstums wird erst wieder 2014 gerechnet.

Die schwächere Exportdynamik kann momentan nicht in ausreichendem Maß durch inländische Nachfragekomponenten kompensiert werden. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen wird trotz günstiger Innen- und Fremdfinanzierungsbedingungen durch geringe Absatzerwartungen gedämpft. Die schwache Reallohnentwicklung belastet die Haushaltseinkommen. So steigen trotz guter Beschäftigungslage und niedriger Arbeitslosenquote die Konsumausgaben nur recht verhalten.

Erfreulich ist, dass die zuletzt gestiegene Inflation in den nächsten Monaten spürbar zurückgehen wird. Nach 2,5% im Jahr 2012 wird sich die Inflation 2013 und 2014 wieder im Bereich des von der EZB angestrebten Preisstabilitätsziels von knapp unter 2% bewegen.

Der Autor ist Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank

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