Anfang Dezember ist es soweit. Nach Kyoto ist Kopenhagen Gastgeber der großen, alles entscheidenden Weltklimakonferenz. 192 Staats- und Regierungschefs sind eingeladen, über das Folgeabkommen des Kyotoprotokolls zu verhandeln. Viele haben zugesagt. Im Vorfeld werden – quasi zur Einübung auf die Verhandlungen – medial Standpunkte, Forderungen, Erwartungen ausgetauscht.
Was bringen derartige Riesenspektakel für die Sache?
Öffentliche Aufmerksamkeit sowie Entscheidungs- und Handlungsdruck für die politischen Akteure. In neun Vorbereitungskonferenzen wurde versucht, ein umfassendes Klimaschutzabkommen für nach 2012 zu erarbeiten. Bisher gibt es kein Anzeichen dafür, dass die USA ihre ablehnende Haltung gegen ein verbindliches, mit Sanktionen versehenes Abkommen aufgeben. Die EU-Staaten haben sich erfreulicherweise auf eine Position geeinigt.
Aber was passiert, wenn wieder, wie in Kyoto, die Hauptverursacher der CO2-Emissionen, also die USA oder China, Verpflichtungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen nicht eingehen?
Die Prognose der IEA zur Erreichung des 2°-Celsius-Zieles (der Temperaturanstieg darf weltweit nicht mehr als 2° Celsius übersteigen, um gröbste Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden) zeigt den enormen Handlungsbedarf: Steigerung des Anteils der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie von derzeit 18 auf 40 Prozent bis 2030; Reduktion des Anteils der fossilen Stromerzeugung von derzeit 67 auf 41 Prozent bis 2030 und schließlich vor allem Effizienz als Schlüsselfaktor im Umgang mit Energie.
Globale Bedrohungen wie der Klimawandel erfordern globale Antworten. Daher gibt es keinen anderen Weg als gemeinsames Handeln – von allen: den Staaten, der Wirtschaft und auch jedem Einzelnen. Hoffen wir auf Einsicht und einen Erfolg in Kopenhagen.
* Die Autorin ist Mitglied im Verbund-Vorstand
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