Österreich - ein Wasserreich

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Wasser wird welt- und europaweit immer mehr zum kostbaren Gut. Österreich ist zwar reichlich damit gesegnet, aber wie sieht es mit der Wasserqualität hierzulande aus?

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Wasser wird welt- und europaweit immer mehr zum kostbaren Gut. Österreich ist zwar reichlich damit gesegnet, aber wie sieht es mit der Wasserqualität hierzulande aus?

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Köstlich reines, wohlschmeckendes und gut riechendes Wasser wird immer mehr zur Rarität. Wer in manchen Regionen Deutschlands Wasser aus der Leitung trinkt, hat Chlorgeschmack auf der Zunge. In England bevorzugt, wer es sich leisten kann, selbst zur Teebereitung Mineralwasser. Eine Zeitlang ließ die Queen sich Trinkwasser aus Österreich einfliegen. Unser Wasser ist also eine Kostbarkeit, mit der wir rationeller umgehen sollten.

Sorgen bereitet den Experten nach wie vor der zu hohe Gehalt an Nitrat im Wasser. Denn dieses häufig als Düngemittel verwendete Salz der Salpetersäure birgt Risiken für unsere Gesundheit. Seit dem Jahr 1992 hat es hier jedoch einen Wandel in Richtung Wasserreinheit gegeben.

"Inzwischen können wir aufgrund intensiver Untersuchungen feststellen, dass die Nitratwerte auf 30 bis 25 Milligramm pro Liter gesenkt wurden," stellt Professor Rolf Schulte-Hermann, Leiter des Instituts für Tumorbiologie und Krebsforschung der Universität Wien fest. "Ein weiterer Rückgang ist kaum vollziehbar, weil Düngung in der Landwirtschaft unerlässlich ist." Auch Professor Siegfried Knasmüller, Leiter des Instituts für Umwelt-Toxikologie erklärt, dass "es sich hier um eine Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig Nitrat handelt."

Über die langwierigen, exakten Untersuchungen der Wasserqualität in einem österreichischen Risikogebiet, der Mitterndorfer Senke, kann Knasmüller nach über 1.200 Erhebungen Positives berichten: "Hunderte chemischer Einzel-Analysen haben zwar geringfügige Infekte zutage gefördert, jedoch keine ungewöhnlich hohen Nitratwerte erbracht. Es war kein Problem für die Gesundheit dort vorhanden."

"Was uns jedoch Sorgen macht, ist jenes Wasser, das noch aus Hausbrunnen genutzt wird," erklären die Experten allerdings unisono. Deshalb begrüßen sie, wenn zunehmend ländliche Bereich an die Kanalisation angeschlossen werden. Ebenso wird begrüßt, wenn die Anwendung von Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln heute erheblich gedrosselt wird. "Die Bodenökologie wurde dadurch erheblich gestört." Glücklicherweise seien heute Praktiken wie die Bekämpfung des Pflanzenwachstums an Bahndämmern weitgehend obsolet.

Das Resümee der Experten fällt insgesamt positiv aus: "Unser Wasser aus den Hochquellenleitungen hat eine besonders gute Qualität." Daher sei allen Verbrauchern ins Stammbuch geschrieben, mit unserem Wasser verantwortungsvoll umzugehen. Und Professor Knasmüller hält fest: "Wir haben sehr viel Wasser in unserem Land geprüft, vor allem auch Oberflächenwasser, Hinsicht genschädigender und krebsauslösender Substanzen. Und wir sind nur geringfügig fündig geworden."

Die Autorin ist freie Journalistin in Wien.

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