PKW-Maut als Feinstaubkiller

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Zur Zeit ist offenbar keine Idee zu alt oder zu abwegig, um nicht zwecks Befeuerung der Feinstaub-Debatte aus der Klamotten-Kiste geholt zu werden. Zuletzt war die kilometerabhängige Maut für pkw ("Road Pricing") wieder einmal dran. Man brauche es (politisch) nur zu wollen, und schon könnte man die (gut funktionierenden) lkw-Mautgalgen auch für pkw verwenden. Und könnte damit die Verkehrsströme beeinflussen: durch hohe Tarife bei Verkehrsspitzen (Morgen, Ferienbeginn etc.), durch niedrigere, wenn ohnehin wenig auf der Straße los ist.

Wie würde das in der Praxis aussehen? Zum Handkuss kämen u. a. die Pendler, die ungeachtet des höheren Tarifs zur Morgenspitze fahren müssen, und denen man die Mehrkosten wieder abgelten müsste (z. B. durch Erhöhung des Pendlerpauschales). Und Familien, die zu den höheren Hotel- und Skiliftkosten auch noch höhere Mautkosten bezahlen müssten.

Außerdem können pkw wesentlich leichter als lkw vor der Autobahnmaut auf nicht bemautete Bundesstraßen flüchten. Was mit Sicherheit zum Aufstand der von der Autobahnflucht betroffenen Regionen (und mehr Unfällen) führt. Also muss ein flächendeckendes, satellitengestütztes System (ähnlich dem für die lkw-Maut in Deutschland) her. Unglücklicherweise ist aber Road Pricing in der eu nur für das hochrangige Straßennetz zulässig...

Es gibt freilich ein System, das jetzt schon alle Anforderungen erfüllt. Es ist ökologisch (Wenigfahrer und sparsame pkw werden belohnt), es ist flächendeckend (Flucht ist ausgeschlossen), und die Administration funktioniert seit Jahren perfekt: die Mineralölsteuer.

Nachteile? Abgabenerhöhungen wurden sofort transparent. Ja, und man kann auch nicht Millionen Geräte an pkw-Besitzer verkaufen...

Der Autor ist Generalsekretär des öamtc.

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