Streitschrift: Gier, Wut und die Politik dazwischen
Der Finanzexperte, christlich-soziale Vordenker und ehemalige Bankvorstand Manfred Drennig hat eine Streitschrift gegen Marktgläubigkeit verfasst.
Der Finanzexperte, christlich-soziale Vordenker und ehemalige Bankvorstand Manfred Drennig hat eine Streitschrift gegen Marktgläubigkeit verfasst.
Das lebendige Leben schreibt nicht nur die besten Geschichten, sondern auch die spannendsten Sachbücher. Manfred Drennig liefert mit seinem Groß-Essay über „Wirtschaftspolitik zwischen der Gier der Gewinner und der Wut der Verlierer“ den Beweis dafür. Wer von der Lektüre seines Buches eine in sich geschlossene Theorie mit daraus abgeleiteten Lösungsansätzen erwartet, mag enttäuscht werden. Belohnt wird hingegen, wer sich für sozialgeschichtliche Zusammenhänge und die von den gängigen wirtschaftspolitischen Modellen ausgeblendeten unerwünschten Nebenwirkungen marktkonformen Handelns interessiert.
So führt aus Sicht Drennigs die seit der Finanzkrise verschärfte Schieflage der Einkommens- und Vermögensverteilung geradewegs in eine gefährliche Legitimationskrise unseres Wirtschaftssystems. Denn die zunächst euphorisch inszenierte Globalisierung kennt in Verbindung mit überhastet liberalisierten Güter- und Finanzmärkten eben nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer. Auch Institutionen wie Weltbank und Währungsfonds nährten hinsichtlich der Folgewirkungen internationaler Arbeitsteilung allzu lange Illusionen und blieben realitätsnahe Erklärungen schuldig. All dies verstärkt vielerorts politische Absetzbewegungen hin zu den rechten und linken Rändern der Parteienlandschaft.
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