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Studieren am Campus in der Wachau

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Was viele noch Anfang dieses Jahres für unmöglich hielten ist nun doch wahr geworden -nach nur fünfmonatiger Entwicklungszeit startet im Herbst dieses Jahres die Donau-Universität Krems, Niederösterreich, ihren Studienbetrieb.

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Was viele noch Anfang dieses Jahres für unmöglich hielten ist nun doch wahr geworden -nach nur fünfmonatiger Entwicklungszeit startet im Herbst dieses Jahres die Donau-Universität Krems, Niederösterreich, ihren Studienbetrieb.

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Geleitet wird Österreichs jüngste universitäre Einrichtung von zwei wissenschaftlich vorbelasteten und in der Praxis bewährten Damen, Ingela Bruner und Maria Berger, die „ihre” Universität bei einer Pressekonferenz in Wien vorstellten.

Die von den beiden Managerinnen gemeinsam geführte Donau-Universität Krems (DU Krems) wird im September dieses Jahres offiziell eröffnet werden. Man erwartet sich 250 bis 300 Teilnehmer in zehn Lehrgängen, die auf den von der Wissenschaftlichen Landesakademie für Niederösterreich (LAK) entwickelten Lehrgängen aufbauen. Die Donau-Universität Krems wird im Gebäude der Landesakademie untergebracht.

Neu an der Donau-Universität Krems ist neben der Organisationsform auch das Angebot eines „echten” Postgraduate-Studiums, das sich an Akademiker und Akademikerinnen mit einigen Jahren Berufserfahrung wendet. Für die Teilnahme an den Kursen und Lehrgängen sind Studiengebühren zu entrichten. Diese können zwischen 20.000,- bis 80.000,-Schilling betragen und orientieren sich an den Kosten für die zugekaufte Lehre. 80 Prozent werden diese bei einem durchschnittlichen Lehrgang ausmachen, schätzt Maria Berger, denn die Kerntruppe sei klein.

Je Fachrichtungen gibt es einen Abteilungsleiter. Er wird bei der Organisation der Lehre von zwei bis fünf Assistenten unterstützt. Nach den Vorstellungen Maria Bergers, sollen in Kooperation mit Brüssel, Praktiker und Theoretiker als Vortragende engagiert werden. Diese Persönlichkeiten sollen beispielsweise für ein bis zwei Monate der Universität zur Verfügung stehen. Daneben gibt es Lehrbeauftragte aus Unternehmen und Universitäten.

Angestrebt wird eine hohe Qualität. Neben der wissenschaftlichen Lehre und Forschung werden wissenschaftliche Dienstleistungen forciert, wie beratende Tätigkeiten (Consulting). Die gesetzliche Grundlage dafür bildet ein Bundesgesetz und nicht das Universitätsgesetz. Das erlaube die DU Krems als Bildungsunternehmen und nicht als Bildungsamt zu führen, sind sich Ingela Bruner und Maria Berger einig. Und damit könne, so die beiden Mitglieder des Präsidiums weiter, die DU Krems als Pilotprojekt für universitäre Beformen stehen.

Trotzdem, ohne Zuschüsse aus dem Staatssäckel wird es icht gehen. Das Land Niederösterreich stellt mit dem ehemaligen Fabriksgebäude der Aus-tria Tabakwerke Aktiengesellschaft die Infrastruktur zur Verfü-> gung und sorgt für die Erhaltung des Gebäudes. Die Bundesmittel - für das Jahr 1995 in Höhe von 30,5 Millionen Schilling - decken die Fixkosten des Betriebes. „Zur Abdeckung der variablen Kosten müssen Mittel herangeschafft werden. Das werden im Herbst diese Jahres in erster Linie die Studiengebühren sein”, betonen Bruner und Berger.

Das Startprogramm umfaßt postgraduale Weiterbildungsangebote auf den Gebieten

■ Telekommunikation und Medien

■ Kulturwissenschaften

■ Europäische Intergration

■ Umwelt- und Biomedizinische Wissenschaften

■ Wirtschafts- und Managementwissenschaften

Geplant sind auch Programme in den Angewandten Human wissenschaften und der Medizin, hiezu laufen noch Finanzierungsverhandlungen. Teile der von der DU Krems offerierten postgradualen Studienprogramme werden fremdsprachig angeboten. Man bekennt sich zu Internationali tat, Praxisnähe und Interdiszi-plinarität. Einig sind sich die beiden Präsidentinnen auch darin: „Wir wollen kein Elfenbeinturm sein. Wir sind offen für Partner. Wir sind klein und wollen klein bleiben. Eine kleine Einrichtung vermag mehr als etablierte Institutionen. Wir sind flexibel, entscheidungsfreudig, kundenorientiert. Und wir wollen eine Campus-Universität sein.

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